Aktionswoche: Aktiv gegen Rassismus und Ausgrenzung
Mo. 25.08.2014 – Fr. 29.08.2014 | Hellersdorf
Vor ca. einem Jahr wurde in Hellersdorf eine neue Unterkunft für asylsuchende Menschen eröffnet. Rechte Gruppen machten dagegen mobil und es kam zu etlichen verbalen und physischen Angriffen auf Bewohner*innen und Unterstützende. Gleichzeitig zeigte sich aber auch, dass viele Hellersdorfer*innen dies nicht hinnehmen wollen. Sie beteiligten sich an Demonstrationen gegen Rechts und engagierten sich in Kampagnen wie „Hellersdorf hilft“. Auch wenn die mediale Aufmerksamkeit in letzter Zeit abgenommen hat, ist die Situation für die Bewohner*innen der Unterkunft weiterhin unzumutbar und für Unterstützende schwierig.
Darüber hinaus verschärft sich in der ganzen BRD die Lage der Asylsuchenden, z. B. durch die geplante Verschärfung der Asylgesetzgebung im September. All dies wollen wir nicht länger hinnehmen und gemeinsam ein solidarisches Hellersdorf für alle schaffen, ohne Rassismus und Ausgrenzung!
Mo. 25.08.2014
16.00 Uhr Video-Workshop, ASH
18:00 Uhr Vortrag: Was ist Rassismus?, ASH
20:00 Uhr Podiums-Diskussion: Möglichkeiten der Flüchtlingsunterstützung, ASH
Mo. 27.08.2014
16:00 Uhr Skateboard-Workshop
18:00 Uhr Vortrag: Lampedusa, La Casa
20:00 Uhr Theater: Asylmonologe, La Casa
Fr. 29.08.2014
16:00 Uhr Offenes Transparente-Malen, ASH
18:00 Uhr Kiezspaziergang: Hellersdorfer Tatorte, U-Bhf. Cottbusser Platz
20:00 Uhr Balkonkino, Alice-Salomon-Platz
Sa. 30.08.2014
12:00 Uhr Demonstration, U-Bhf. Cottbusser Platz
14:00 Uhr rand.gestalten Festival (Umsonst & Draußen)
Ankündigungstexte und Adressen der Veranstaltungsorte siehe unten
Podiumsdiskussion: Solidarität mit Flüchtlingen – aber wie?
Mo. | 25.8.2014 | 20.00 Uhr | Alice-Salomon Hochschule
Seit zwei Jahren gründen sich rund um Flüchtlingsheime Unterstützungs-Initiativen, die sich mit den untergebrachten Flüchtlingen solidarisieren, praktische Hilfe organisieren und politisch gegen rassistische Meinungen in der Nachbarschaft auftreten. Wie genau funktionieren solche „Willkommens-Initiativen“, welche Themen bearbeiten sie und welche Möglichkeiten der Beteiligung gibt es für interessierte NachbarInnen? Neben diesen Fragen, wollen wir auch generell über antirassistische Solidaritätsarbeit sprechen. Denn nicht erst seit zwei Jahren, sondern vielmehr seitdem Deutschland asylpolitisch „dichtmacht“ regt sich Widerstand gegen die Behandlung von Flüchtlingen als Menschen zweiter Klasse.
Theater: Asylmonologe
Mi. 27.08.2014 | 20.00 Uhr | La Casa (Wurzener Str. 6)
Die Asyl-Monologe erzählen von Menschen, die Grenzen überwunden, Verbündete gefunden und nie ein „Nein“ als Antwort akzeptiert haben. Sie erzählen Lebensläufe von Menschen, die aus verschiedensten Gründen, auf verschiedensten Wegen ihre Heimat verlassen mussten. Sie erzählen aus höchst subjektiven Blickwinkeln Etliches über die jeweiligen Herkunftsgesellschaften, aber mehr noch über unser Land.
Kiez-Spaziergang: Hellersdorfer Tatorte – Den Kiez aus der Perspektive von Betroffenen rassistischer Gewalt
Fr. 29.08.2014 | 18 Uhr | U-Bhf. Cottbusser-Platz
Nachdem in Hellersdorf eine Unterkunft für Flüchtlinge eröffnet hat, sind auch die Aktivitäten von Neonazis und Rassist*innen wieder mehr geworden. Ziele von rassistischen Anfeindungen und von Gewalt sind vor allem Menschen, die als nicht-deutsch eingestuft werden. Von welcher Seite zeigt sich Hellersdorf für Flüchtlinge, die sich hier erst einmal zurechtfinden müssen? Was für die meisten ganz normale Orte sind – sind für andere Orte, die bewusst gemieden werden. Der Stadtspaziergang führt an diesen Orten vorbei und macht die Alltäglichkeit von Rassismus auch für all jene sichtbar, die nicht davon betroffen sind.
Antira-Demonstration durch Hellersdorf
Sa. 30.08.2014 | 12 Uhr | U-Cottbusser Platz
Im letzten Jahr eskalierte in Hellersdorf die Gewalt von rassistischen Hetzer*innen im bürgerlichen Gewand, organisierten Nazis und Stammtisch-Chauvinist*innen anlässlich der Eröffnung der Geflüchteten-Unterkunft in der Maxi-Wander Straße. Neben Nazi-Demonstrationen, angeblichen „Bürgerprotesten“ gegen Asylbewerber*innen kommt es seitdem immer wieder zu Übergriffen auf Menschen und Bedrohungen. Gleichzeitig zeigten aber auch viele Menschen Solidarität mit den Geflüchteten, die sich in zahlreichen Demonstrationen, Aktionen und konkreter Unterstützung zeigte. Um auch weiterhin brauchen wir Unterstützung in diesem Kampf. Deshalb wollen wir am 30. August 2014, mehr als ein Jahr nach dem sogenannten „braunen Dienstag“, erneut auf die Straße gehen, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Ausgrenzung und für Solidarität mit den Geflüchteten zu setzen. Refugees are welcome here! Für eine solidarische Gesellschaft!