Am Nachmittag des 22.12 kam es in der Zingster Straße in Neu-Hohenschönhausen zu einem versuchten Brandanschlag. Ein 38-jähriger Mieter entleerte in einem Hochhaus einen Benzinkanister gegen eine andere Wohnungstür. Eine dritte Person wurde darauf aufmerksam und rief die Polizei, während der Täter zurück in seine Wohnung ging, um ein Feuerzeug zu holen. So konnte der Brandanschlag in letzter Sekunde verhindert werden. Andernfalls wären die Mieter der angegriffenen Wohnung und ihr Besuch von den Flammen eingeschlossen gewesen. Auch eine weitere Mietpartei war akut gefährdet, da das Benzin bereits in deren Wohnung floss. Letztendlich bedrohte der Brandanschlag alle Bewohnenden des Hauses. Neben dem Schrecken bleibt ein Schaden an den beschädigten Wohnungen und die psychische Belastung für die Betroffenen. Der Täter äußerte bei seiner Festnahme, dass er aus rassistischen Motiven gehandelt habe. Er kannte die betroffenen Menschen nicht. Wahrscheinlich hat er seine Opfer zufällig und allein aufgrund des Nachnamens ausgewählt. Die Polizei konnte nach den Hinweisen zwar den Brandanschlag verhindern, aber sie hat den Betroffenen keine weiteren Informationen zu der Tat gegeben. Nicht einmal der Kontakt zu Beratungsstellen für Betroffene rassistischer Gewalt oder zu anderen Hilfsangeboten wurden weitergegeben. Letztendlich blieben die Betroffenen ohne weitere Unterstützung zurück. Auch in dem betroffenen Haus wurden die Mieter:innen noch nicht über den rassistisch-motivierten Brandanschlag in ihrem Wohnumfeld informiert. Obwohl der Täter in Haft ist, bleibt ein Gefühl der Verunsicherung. Wir werten diese Tat als Mordversuch. Wir dokumentieren die Tat, um auf rassistische Gewalt aufmerksam zu machen und die Betroffenen nicht alleine zu lassen.
Wir stehen bei rassistischen Angriffen zusammen und unterstützen uns solidarisch! In unserer Nachbar:innenschaft ist kein Platz für Rassismus! Wir fordern eine lückenlose Aufklärung des Tatmotivs und die Unterstützung der Betroffenen.
Wenn ihr Informationen zum Täter habt, an dem Nachmittag etwas Auffälliges mitbekommen habt oder selbst von einem rechten Übergriff im Kiez betroffen seid meldet euch gerne bei uns unter oat-hsh@riseup.net (PGP-Key vorhanden) und lasst uns gemeinsam Unterstützung organisieren!