Am Samstag, den 17.01.2015 trafen sich ca. 50 Nazis, unter einem massivem Polizeiaufgebot, zu einem „HoGeSa-Kennenlerntreffen“ in der Kneipe „Stumpfe Ecke“ (Naugarder Straße 15) im Prenzlauer Berg. Neben Pöbeleien gegen einen spontane Gegenkundgebung und einem Angriff auf Antifaschist*innen, konnten diese ungestört bis in die Nacht feiern. Als Reaktion darauf, veranstalten wir am Samstag, den 24.01.2015 um 17:00 Uhr am S-Bahnhof Greifswalder Straße (Prenzlauer Berg) eine Antifa-Demo. Für weitere Hintergründe und zur Dokumentation gibt es an dieser Stelle eine Foto- und Presse-Auswahl zum Thema.
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Störungsmelder: HoGeSa-Treffen in Berlin geplant
Von Theo Schneider 15. Januar 2015 um 15:28 Uhr
Berliner Neonazis planen am Samstag als HoGeSa ein sog. „Kennenlerntreffen für Berlin und Umland“ im Pankower Ortsteil Prenzlauer Berg. Treffen wollen sich die rechten Hooligans zum „kennenenlernen und vernetzen“ um 20 Uhr am S-Bahnhof Greifswalder Straße. Ob die Teilnehmer von dort weiterziehen oder direkt am Bahnhof ihre Versammlung abhalten wollen, geht aus der Ankündigung nicht hervor. Beworben wird der Termin durch eine Facebook-Meldung des einschlägig bekannten Enrico Schottstädt, der seit längerer Zeit mit dem Label HoGeSa in Erscheinung tritt und Anhänger des 1. FC Union ist. Er war auch Initiator einer Neonazi-Kundgebung am Marzahner Eastgate Ende Dezember mit dem Titel „Ber.Ge.As. Berlin gegen Asylmissbrauch und linke Gewalt“, an dem rund 50 teilweise betrunkene Rechte teilnahmen. In der Vergangenheit trat er zudem als Ordner bei den flüchtlingsfeindlichen Montagsaufmärschen in Berlin-Marzahn auf.
Bei Fragen zu dem Termin werden Interessenten an den Berliner Neonazirapper Patrick Killat (der als Villain051 bzw. A3stus in Erscheinung tritt) verwiesen. Dieser fällt ebenfalls regelmäßig im Kontext von HoGeSa auf, z.B. bei den schweren Ausschreitungen in Köln im Oktober als er mit der früheren NPD-Funktionärin Karin Mundt auf der Bühne den Soundtrack zum Krawall lieferte. Er war mit ihr auch Teilnehmer des zweiten HoGeSa-Auftritts am 15. November in Hannover. In Berlin ist Killat vor allem durch seine Teilnahme an flüchtlingsfeindlichen Aufmärschen in Marzahn und Lichtenberg, sowie durch geplatzte Konzertversuche in Erscheinung getreten.
Bereits am 9. November hatten Neonazis einen Berliner HoGeSa-Aufmarsch geplant, organisiert von Steven K. aus dem BFC-Spektrum. Allerdings fiel die Versammlung aus, da der Anmelder kurzfristig absagte. Dennoch kamen 400 Gegendemonstranten und auch 30 NPD-Anhänger um den Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke, die von der Absage offenbar nicht rechtzeitig erfahren hatten, zum Alexanderplatz. Es kam zu Auseinandersetzungen und Festnahmen.
Urprünglich plante das Netzwerk HoGeSa für Sonntag ihren dritten bundesweiten Aufmarsch in Essen. Allerdings legte die Anmelderin nach dem Verbot der Versammlung durch die Polizei keine Rechtsmittel ein, sondern sagte den Aufzug ab.
Quelle: blog.zeit.de/stoerungsmelder/2015/01/15/hogesa-treffen-in-berlin-geplant_18272
Berliner Morgenpost: „HoGeSa“-Anhänger versammeln sich in Prenzlauer Berg
18.01.15 Rechtsextremismus
Sie nennen sich „Hooligans gegen Salafisten“: Rund 50 Neonazis aus Berlin und Umgebung haben sich am Sonnabend in Prenzlauer Berg versammelt. Die Gegendemonstranten waren jedoch in der Überzahl.
Rund 50 Anhänger der rechtsradikalen „Hogesa“-Bewegung haben sich am Sonnabendabend in Prenzlauer Berg getroffen. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage der Berliner Morgenpost bestätigte, kamen die Sympathisanten gegen 20 Uhr in der Kneipe „Stumpfe Ecke“ in der Naugarder Straße zusammen. Wie aus einem Aufruf in dem sozialen Netzwerk Facebook hervorgeht, sollte es sich bei der Veranstaltung um ein „Kennenlern-Treffen“ für die Hauptstadt und das Umland handeln.
Zugleich kamen rund 70 Gegendemonstranten vor die „Stumpfe Ecke“. Die Berliner Antifa hatte zu einer Kundgebung aufgerufen. Es kam jedoch nicht zu Zusammenstößen, der Abend blieb nach Angaben des Polizeisprechers zunächst friedlich.
Beim Internet-Kurznachrichtendienst Twitter berichteten Anwohner von Straßensperren im Bereich Naugarder Straße, Erich-Weinert-Straße, Hosemannstraße. Fotos zeigten Mannschaftswagen der Polizei. Diese hat das Gebiet den Angaben im Internet zufolge mit einer Hundertschaft abgesichert.
Hogesa-Anhänger hatten sich in der Vergangenheit wiederholt extrem gewaltbereit gezeigt. Bei einem Aufmarsch der „Hooligans gegen Salafisten“ mit rund 4500 Demonstranten war es am 26. Oktober in der Kölner Innenstadt zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Mehrere Bundesliga-Klubs, darunter Hertha BSC, verboten daraufhin das Tragen von „HoGeSa“-Symbolen in ihren Stadien.
Neues Deutschland: Gleich und gleich gesellt sich gern
Von Celestine Hassenfratz und Sarah Liebigt 19.01.2015 Berlin / Brandenburg
Gruppen »Bärgida« und »Nein zum Heim« rufen gemeinsam zum Protest
HoGeSa-Anhänger treffen sich in Berlin zum Vernetzungstreffen – Bärgida und Flüchtlingsheimgegner mobilisieren gemeinsam.
Die Kneipe »Stumpfe Ecke« in Prenzlauer Berg machte am Samstagabend ihrem Namen alle Ehre, als sie rund 60 Neonazis bewirtschaftete. Anhänger der rechten Szene hatten sich zu einem »Kennenlerntreffen für Berlin und Umland« am S-Bahnhof Greifswalder Straße verabredet, um dann gemeinsam in die Kneipe in der Naugarder Straße zu ziehen.
Aufgerufen zu dem Treffen hatte Enrico Schottstädt, Anhänger der HoGeSa-Gruppe – Hooligans gegen Salafisten. Laut einem Bericht des Blogs »Störungsmelder« war Schottstädt bereits im Dezember Initiator einer Neonazi-Kundgebung am Marzahner Eastgate mit dem Titel »Ber.Ge.As. Berlin gegen Asylmissbrauch und linke Gewalt« gewesen und als Ordner bei den flüchtlingsfeindlichen Montagsaufmärschen in Marzahn-Hellersdorf in Erscheinung getreten.
Gegen 20 Uhr versammelten sich die HoGeSa-Sympathisanten an der Greifswalder Straße, um dann gemeinsam in die »Stumpfe Ecke« einzukehren, wie ein Polizeisprecher auf nd-Nachfrage bestätigte. Gleichzeitig versammelten sich rund 40 Gegendemonstranten. Laut antifaschistischen Internetseiten kam es gegen 22 Uhr zu Übergriffen von HoGeSa-Anhängern auf zwei Gegendemonstranten. Einer der Täter hätte diese zuvor mit Sprüchen wie »Scheiß Zecken« provoziert. Als sie ihn aufforderten damit aufzuhören, zeigte dieser mehrfach den »deutschen Gruß« und holte Verstärkung aus der gegenüberliegenden Kneipe »Bierquelle«. Die Gegendemonstranten wurden geschlagen und bedroht, so der Bericht auf der Seite antifa-berlin. Die Veranstaltung der HoGeSa endete gegen Mitternacht. Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle zwischen linken und rechten Gruppen, den Vorfall bestätigte die Polizei nicht.
Bereits seit Wochen kommt es wöchentlich zu Aufmärschen von rechten Nazi-Hools gegen Flüchtlinge. Einen solchen Aufmarsch gegen Asylbewerber und die Errichtung von Notunterkünften wird es wohl auch an diesem Montag wieder geben. Wenn sich die Annahmen bestätigen, werden die Heimgegner diesmal Verstärkung von ihren Geschwistern im Geiste bekommen, den Bärgida-Mitläufern. Der Berliner Ableger von »Pegida« mobilisiert derzeit zu 17.30 Uhr an das Haus des Lehrers am Alexanderplatz. Die Initiative »Nein zum Heim in Köpenick« aktivierte ihre Anhänger kurzzeitig auch zur Bärgida-Veranstaltung, die Vermutung liegt nahe, dass man gemeinsam Kräfte aktivieren will, um gleichzeitig in Berlins Mitte und in Marzahn-Hellersdorf zu demonstrieren.
Während am Sonntag bekannt wurde, dass die Pegida-Demonstration in Dresden aus Sicherheitsgründen abgesagt wurde, rief die Initiative »Bürgerbewegung Marzahn« für 19 Uhr auf, gegen Flüchtlingsheime zu demonstrieren. Vorsitzende von SPD, LINKEN, Grünen, Piraten und CDU von Marzahn-Hellersdorf sprachen sich gemeinsam für Menschlichkeit und Toleranz aus. Sie forderten die Bürger auf, sich um 18 Uhr gegen die menschenverachtenden Demos ebenfalls an der Landsberger Allee/Ecke Blumberger Damm zu versammeln.
Die Teilnehmerzahlen des Hellersdorfer Marsches gegen Flüchtlinge waren zuletzt gesunken. Angesichts der aktuellen Ereignisse ist jedoch damit zu rechnen, dass die Islamgegner von Bärgida und die Flüchtlingsgegner wieder mehr Zulauf bekommen.
Quelle: www.neues-deutschland.de/artikel/958850.gleich-und-gleich-gesellt-sich-gern.html
Prenzlauer Berg Nachrichten: 100 Demonstranten gegen rechte Hooligans
19.01.2015
Rund 100 Menschen haben gegen eine Versammlung von Berliner Neonazis in einer Prenzlauer Berger Kneipe demonstriert. Die etwa 60 Hogesa-Anhänger („Hooligans gegen Salafisten“) hatten sich am Samstagabend am S-Bahnhof Greifswalder Straße getroffen und waren – begleitet von Polizisten – in die Naugarder Straße gezogen. In der Kiezkneipe Stumpfe Ecke hielten sie ein Treffen ab, das sie als „Kennenlerntreffen für Berlin und Umland“ angekündigt hatten. Vor der Kneipe protestierten unter anderem Anwohner gegen die Rechtsextremen. Die Antifa Nordost hatte zu einer Kundgebung aufgerufen. Nach Angaben der Polizei dauerte das Neonazi-Treffen bis Mitternacht. Es blieb friedlich.
Sören Kohlhuber: 17.01.2015 Berlin – HoGeSa-Treffen
Zu einem „Kennenlernentreffen“ versammelten sich etwa 70 Sympathisanten der Bewegung „Hooligans gegen Salafisten“ in der Kneipe „Stumpfe Ecke“ im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Die Teilnehmer kamen neben Berlin auch aus Mecklenburg-Vorpommern.
Spontan versammelten sich auch etwa 80 Gegendemonstranten in verschiedenen Straßen rund um die Kneipe. Die Polizei war mit einer Hundertschaft vor Ort und sicherte die Kneipe ab.
Am Treffen nahmen auch bekannte Berliner Neonazis, wie der Rapper Patrick Killat aka „Villain051“ teil.
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Quelle: www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157648011292464