12.08.2020 | 18:30 Uhr | US-Botschaft Pariser Platz
“Wer sich nicht empört, schaut einfach nicht hin”
– Heather Heyer
Heather Heyer Gedenkkundgebung vor der US-Botschaft am 12.08.2020
Am 12. August 2020 wollen wir der Antifaschistin Heather Heyer gedenken und gleichzeitig gegen Rechtsruck und Rassismus, gegen die Trump-Regierung und ihre Verbündeten von Alt-Right bis Ku Klux Klan, gegen rassistische Polizeigewalt weltweit und gegen die zunehmende Hetze gegen antirassistische und antifaschistische Bewegungen demonstrieren. Ausdrücklich wollen wir uns solidarisch mit den globalen Protesten gegen rassistische Polizeigewalt zeigen, die durch die brutale Ermordung George Floyds am 25. Mai 2020 ausgelöst wurden.
Die 32-jährige Aktivistin Heather Heyer wurde am 12. August 2017 bei antifaschistischen Protesten gegen einen Aufmarsch des Ku Klux Klans und anderer rechter Gruppierungen in Charlottesville, Virginia von einem Neonazi ermordet. Der rechte Attentäter James Alex Fields fuhr mit seinem Auto in eine Menschenmenge, tötete Heather Heyer und verletzte weitere 19 Menschen. Im Dezember 2018 wurde Fields des Mordes für schuldig befunden. Das Gedenken an Heather Heyer steht für uns auch beispielhaft für das Gedenken an alle Menschen, die durch rechten Hass und durch rassistische und nationalistische Politik weltweit sterben mussten. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig immer wieder daran zu erinnern, wo der Hass herkommt, der die Täter antreibt und wo die Politiker*innen sitzen, die das Sterben und die Gewalt durch ihre tagtägliche Hetze mit zu verantworten haben.
Der Rechtsruck und die zunehmende Faschisierung in Politik und Gesellschaft sind kein rein deutsches oder europäisches Problem – sie sind ein globales Problem. Rassismus, Sexismus, Trans- und Homo-Feindlichkeit, antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus, offener Hass und Hetze gegen Menschen und Menschengruppen werden sowohl im Internet, in den sozialen Medien, wie im realen Leben immer alltäglicher und leider auch immer akzeptierter. Der US-Präsident Donald Trump nutzt gezielt rechte Verschwörungserzählungen über antifaschistische Gruppen und antirassistische Bewegungen wie Black Lives Matter, um diese zu diskreditieren und seine fanatischen Fans und große Teile der amerikanischen Gesellschaft gegen linke, emanzipatorische, antifaschistische und antirassistische Gruppen und Forderungen in Stellung zu bringen. Auch in Europa sind Verschwörungserzählungen, wie die von bezahlten Antifa-Demonstrant*innen, dem „Großen Austausch“ oder der Inszenierung und Steuerung der Black Lives Matter Bewegung durch geheime Eliten, wichtige Propagandawerkzeuge einer rasant wachsenden Anhänger*innenschaft rechter Verschwörungserzählungen. Der rechte Hass in der Gesellschaft wächst weltweit und dieser ebnet den Weg für immer offenere rassistische und nationalistische Politik. Racial Profiling, rassistische Polizeigewalt, immer weiter zunehmende Überwachung und Unterdrückung antifaschistischer und antirassistischer Bewegungen sind die direkten Folgen im Innern. Der 46-jährige George Floyd musste diese Entwicklung mit seinem Leben bezahlen.
Auch an den meisten Außengrenzen zeigen sich weltweit die direkten oder indirekten Folgen rassistischer, menschenverachtender, nationalistischer Politik. Ob an den Grenzen, Zäunen und Mauern direkt vor unserer Haustür, ob in den Folterknästen in Nordafrika oder weit draußen auf den Meeren – der weltweite Rechtsruck hat jeden Tag tödliche Folgen.
Doch nicht nur staatliche und institutionelle Gewalt wächst, die reaktionäre, rassistische, und faschistische Hetze führt auch innerhalb unserer Gesellschaften zunehmend zu blutigen Folgen. In unserer direkten Nachbarschaft, auf den Straßen und in den Städten sorgt der rechte Hass fast täglich für Tote. Migrant*innen, Frauen*, Homosexuelle, Linke oder Politiker, die Rechten ein Dorn im Auge sind – die Nachrichten von Anschlägen, Morden, Gewalt und Bedrohungen nehmen zu und scheinen doch immer weniger Menschen zu schockieren.
Die USA stehen hierbei beispielhaft für diese rasante Entwicklung von neuem rechten Menschenhass in Internet, Gesellschaft und Politik und für eine Regierung, die Hand in Hand mit Rassist*innen, christlichen Fundamentalist*innen und radikal rechten bis neofaschistischen Gruppen, diesen Hass in nationalistische, rassistische und sexistische Politik umsetzt und so den Mördern an den Grenzen, in den Knästen, auf den Straßen und in Uniformen die politische Legitimation für ihr blutiges Treiben liefert.
Am 12. August 2020 wollen wir Heather Heyer gedenken und gleichzeitig gegen Rechtsruck und Rassismus, gegen die Trump-Regierung und ihre Verbündeten von Alt-Right bis Ku Klux Klan, gegen rassistische Polizeigewalt weltweit und gegen die zunehmende rechte Hetze gegen antirassistische und antifaschistische Bewegungen demonstrieren.
Kommt mit uns auf die Straße in Gedenken an Heather Heyer und alle Opfer rechter Gewalt!
Stoppt den rechten Terror! Fight fascism worldwide!
12.08.2020 | 18:30 Uhr | US-Botschaft Pariser Platz
Antifaschistisches Bündnis REMEMBER HEATHER HEYER
Antifa Kaffeekränzchen [AKK], Basis Antifa Nordberlin [BAN], Black Pond Antifa [BPA], NIKA Berlin – Offenes Treffen, North East Antifascists [NEA]