Solidarität mit Rojava!
Spendenaufruf für die Verteidigung der Demokratischen Autonomie
Autor: North East Antifa (Sept. 2014)
Die selbstverwaltete kurdische Region Rojava und ihr Wertesystem stehen für alles, was dem IS verhasst ist.
Entsprechend brutal gehen die IS-Truppen gegen Rojava und die kurdische Bevölkerung vor, was die Legalisierung von Plünderungen, Hinrichtungen und Vergewaltigungen gegen Kurd*innen und andere “Ungläubige” durch IS-Imame nur zu gut veranschaulicht.
Um die kurdische Unabhängigkeitsbewegung zu schwächen, bilden die USA seit Jahren Islamisten aus, die zudem von Regionalregierungen unterstützt werden. Mit der brutalen und expansionsartigen Ausbreitung des IS gerät den westlichen Staaten ihre Gier nach mehr Einflussspähre zum eigenen Nachteil. Dass es nun ausgerechnet linke kurdische Guerillas sind, welche die Dschihadisten zurückdrängen, kann quasi als Ironie der Geschichte gelten.
“Europa muss doch froh sein, dass wir alle ihre Islamisten hier versammeln und bekämpfen”, so eine Kommandantin der YPJ in Serê Kaniyê gegenüber Autor*innen der Zeitschrift Kurdistan Report. Nach Angaben des Pressezentrums der YPG fielen im Jahr 2013 bei Gefechten 379 Angehörige von YPG und YPJ, während 2 923 Mitglieder der Dschihadisten starben.
Dass die kürzlich beschlossenen deutschen Waffenlieferungen nun ausgerechnet an den “Verteidiger westlicher Werte” Massud Barsani (Präsident der Autonomen Region Kurdistan, Nordirak) gehen sollen, ist absurd. Barsanis Truppen, die Peschmerga, werden sich über eine Auffrischung ihres Waffenarsenals “Made in Germany” freuen können. Dabei waren sie es, die sich kampflos und trotz zahlenmäßiger Überlegenheit aus Sengal zurückzogen und somit die Ezid*innen den Massakern des IS überließen. Auch das NATO-Mitglied Türkei hat seine Mitve-rantwortung zu tragen. So können schon seit Langem IS-Kämpfer die türkisch-syrische Grenze passieren, um dort gegen Rojava zu kämpfen.
Rojava ist ein Schutzraum für eine Vielzahl von Minderheiten in der Region. Die Tatsache, dass sich an den Kämpfen der kurdischen Guerilla, sowie auch an den Protesten gegen den IS hierzulande Menschen unterschiedlichster Weltanschauungen beteiligen, widerlegt zahlreiche Zuschreibungen: Zum einen ist der aktuelle Protest gegen den IS, den Kurd*innen auch hier mit Muslimen, Christ*innen und Alevit*innen gemeinsam führen, der lebendige Gegenbeleg für das rechtspopulistische Geschrei, der “Islam an sich” sei die “Wurzel allen Übels”. Zum anderen wird dem “German Way of Antinationalism” der Zahn gezogen, es handle sich beim kurdischen Befreiungskampf um eine reaktionäre und völkische Bewegung. Das Gegenteil ist der Fall: die Bewegung fordert schon lange keinen kurdischen Staat mehr, sondern eine Demokratisierung des gesamten nahen Ostens und fördert die Entstehung autonomer selbstverwalteter Strukturen.
Trotz der humanitären, logistischen und politischen Isolation von Rojava kämpft die kurdische Befreiungsbewegung auch für andere Minderheiten – einmal mehr alleine, wie so oft in ihrer Geschichte.
Spendet für die Verteidigung der Demokratischen Autonomie!
– für Eine Blutbank für Kobane:
– für den Wiederaufbau der Heyva-Sor-Zentrale:
North East Antifa [NEA]
(Sept. 2014)