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Stilles Gedenken an Beate Fischer

Heute jährt sich der Todestag von Beate Fischer zum 28. Mal. Wir gedachten ihr mit einem stillen Gedenken vor dem Haus in der Emmentaler Straße 97, in dem sie am 23. Juli 1994 ermordet wurde.

Die vier Täter waren schon im Jugendalter in faschistischen Kreisen unterwegs. Sie nahmen Beate Fischer mit in die als Szenetreffpunkt bekannte Wohnung von einem der Täter. Dort wurde Beate Fischer gegen ihren Willen festgehalten, auf grausamste Weise gefoltert, vergewaltigt und nach vielen Stunden und mehreren vergeblichen Fluchtversuchen ermordet.

In der Tat manifestierte sich die der faschistischen Ideologie inhärente Misogynie und die Herabstufung von vermeintlich “Minderwertigen”, zu denen die Täter Beate Fischer aufgrund ihrer damaligen Tätigkeit als Prostituierte zählten.

Über Beate Fischer selbst wissen wir wenig. Sie wurde 32 Jahre alt, war Mutter zweier Kinder und lebte in Weißensee. Eine Kollegin sagte später über sie, dass sie keinerlei Sympathien für Faschisten übrig hatte.

Beate Fischers Ermordung wurde in der Öffentlichkeit zunächst kaum beachtet, sie wurde in Zeitungen zu Beginn als Mitglied der rechten Skinhead-Szene diffamiert und erst 2018 offiziell als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt.

Wir wollen Beate Fischer nicht vergessen und werden auch in den kommenden Jahren ihr Andenken aufrechterhalten. Faschistische und patriarchale Gewalt findet nach wie vor statt, ihr gilt es konsequent entgegenzutreten. Wir wollen für eine Gesellschaft kämpfen, in der kein Mensch mehr aufgrund von Misogynie und Sozialchauvinismus Diskriminierung erfährt und wie im Fall Beate Fischers ermordet wird. Daher gilt: Kampf dem Faschismus, bekämpft die Faschisten! Niemand ist vergessen!

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