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Bericht & Fotos: Fight & Remember! – 700 Menschen beim antifaschistischen-internationalistischen Block der LL-Demo

Fight & Remember! – 700 Menschen beim antifaschistischen-internationalistischen Block der LL-Demo 2020

Video: LL-Demo 2020 | Fight & Remember! – In Gedenken an die ermordeten Genoss*innen! (left report / 13.01.2020)
Presse: Erinnern und kämpfen (junge Welt / 13.01.2020)
Aufruf: Fight & Remember! – In Gedenken an die ermordeten Genoss*innen!

Die Fahnen des VVN-BdA und Schilder mit den Portraits, Namen & Lebensdaten einiger unserer Genoss*innen, die im Laufe der letzten hundert Jahre von den Henkern und Bütteln der Reaktion ermordet worden sind, ließ die Größe des diesjährigen Internationalistischen Antifaschistischen Blockes auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration am 12.01.2020 erahnen. Er hatte für sich die Ausmaße einer kleinen Demonstration und war mit über 700 Teilnehmer*innen wohl der größte Block innerhalb des Gedenkzuges für Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die am 15.01.1919 von faschistischen Freikorps im Auftrag des SPD-Reichswehrministers Gustav Noske erschossen worden waren.

Der Aufruf »Fight & Remember! – In Gedenken an die ermordeten Genoss*innen!« gestaltete auch das Bild des Blockes. Thema des diesjährigen Blocks war angesichts der historischen, wie aktuellen Verbindungen von Staat und Neofaschismus ein internationalistischer Antifaschismus. Unsere internationalen Genoss*innen werden heute weltweit unter protofaschistischen Militärdiktaturen, irregulärer Kriegsführung mit Paramilitärs und von imperialistischen Akteuren aufgerüsteten Milizen bedroht, verfolgt und umgebracht. Währenddessen fliegt in Deutschland ein neofaschistisches Terrornetzwerk, nach dem nächsten auf – nahezu allesamt unter der Deckung und/oder Beteiligung staatlicher Akteure. Die Verbindung unseres Kampfes gegen Faschismus und bürgerlichem Staat mit den Kämpfen der Genoss*innen international, sowie das Sichtbarmachen der Opfer der Morde der Reaktion war somit unser diesjähriges Anliegen.

So waren dann auch die Fahnen verschiedenster internationalistischer Akteur*innen im diesjährigen Block zu sehen. Die Fahnen der sozialistischen, katalanischen Unabhängigkeitsbewegung wehten neben jenen der anti-kolonialen Bewegung der Mapuche. Schwarze, rote & schwarz-rote Banner symbolisierten den gemeinsamen Kampf von Marxist*innen, Anarchist*innen und Anarchosyndikalist*innen gegen das Wiedererstarken faschistischer Parteien, Terrororganisationen und Paramilitärs. Entsprechend waren auf Transparenten Losungen wie »Ob Kassel oder Halle – Antifa für alle« und »Antifaschismus bleibt notwendig« zu lesen. Neben Redebeiträgen der verschiedenen aufrufenden Gruppen wurde vom Lauti unser Mobitrack »Kämpfen & Gedenken« von Tintenwolf, kurdische Musik und antifaschistische Klassiker gespielt. Die Stimmung war kämpferisch. Nach der Ankunft an der Gedenkstätte der Sozialisten und dem Niederlegen von Roten Nelken für die beiden KPD-Gründer, die hier stellvertretend für alle 33 Opfer des Spartakusaufstandes vom 05. bis 12. Januar 1919 geehrt werden, ging es mit dem Historiker Dr. Günter Wehner noch zur Führung über den Friedhof und hin zum ehemaligen Mahnmahl, das 1935 vom Naziregime zerstört worden war und an das heute ein Denkmal erinnert. Neben einem kurzen geschichtlichen Vortrag fand er eindringliche Worte, die der Wichtigkeit des Widerstandes gegen die herrschenden Verhältnisse gemahnten. Neben roten Nelken wurde an dieser Stelle auch ein Gedenkkranz niedergelegt.

Für alle, die nach der Demonstration und der Friedhofsführung etwas gegen Hunger und Kälte tun wollten, hatte die VoKü des Zielona Góra die Türen geöffnet. Solidarisch hatten sich die Genoss*innen der dortigen Küchencrew daran gemacht leckeren veganen Gulasch, Kuchen und Glühwein zuzubereiten. Dies bot die richtige Atmosphäre, um einen erfolgreichen Demonstrationstag ausklingen zu lassen.

Kein Vergeben! – Kein Vergessen!
Siempre Antifa!
Aufstehen und widersetzen!

»Fight & Remember!«-Bündnis 2020:
North-East Antifascists [NEA], radikale linke | berlin, CDR Berlín, Solidaridad Antirrepresiva Berlin & Internationalistischer Abend

Unterstützer*innen:
re:volt magazin, Meas Tintenwolf, Proletarische Autonomie Magdeburg, Solibündnis Kurdistan-Magdeburg, Antifaschistische Revolutionäre Aktion Gießen, FSI Geschichte FU Berlin & Revolutionäre Perspektive Berlin

 


 

Fotos der [NEA]:

 


 

12.01.2020 – Berlin – Liebknecht Luxemburg Demonstration 2020

Am 12.01.2020 haben in Berlin mehrere zehntausend Menschen an die Ermordung der Sozialistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 101 Jahren erinnert. Rechte Freikorps-Soldaten hatten Luxemburg und Liebknecht am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet. Seitdem versammeln sich an jedem zweiten Januarwochenende tausende Menschen auf der Gedenkstätte auf dem Berliner Friedhof Friedrichsfelde, um Kränze und rote Nelken niederzulegen. Zu der Veranstaltung auf der Gedenkstätte der Sozialisten rief wie immer Linkspartei auf.

Zeitgleich fand wie in jedem Jahr neben dem stillen Gedenken auch eine Demonstration unter dem Motto „Luxemburg-Liebknecht-Demonstration 2020. Dem Vermächtnis von Rosa und Karl treu bleiben!“ statt. Zu dieser Demonstration hatte die „LL-Initiative“, einem Bündnis von linken Parteien, Organisationen, Initiativen und antifaschistischen Gruppen aufgerufen. An dieser Veranstaltung beteiligten sich über 5.000 Menschen. Beide Veranstaltungen verliefen friedlich und ohne besondere Vorkommnisse.

In Berlin sind am 12. Januar 2020 mehrere zehntausend Menschen auf die Straße gegangen, um an die vor 101 Jahren ermordeten KPD-Führer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu erinnern. Traditionell werden am zweiten Sonntag im Januar an der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde Kränze und rote Nelken niedergelegt. Luxemburg und Liebknecht waren am 15. Januar 1919 hinterrücks von rechten Freikorps-Soldaten in Berlin erschossen worden, nachdem zuvor der von Liebknecht angeführte Spartakusaufstand blutig niedergeschlagen worden war. Dieser hatte einen Generalstreik ausgerufen und damit versucht, die aus der Novemberrevolution hervorgegangene sozialdemokratische Übergangsregierung abzusetzen.

1987 wurde außerdem ein Denkmal am Katharina-Heinroth-Ufer eingeweiht, seit September 2012 erinnert auch eine Fußgängerbrücke über den Landwehrkanal zwischen Zoo und Tiergarten an die ermordete Kommunistin Rosa Luxemburg. Von der Brücke aus war die Leiche Luxemburgs am 15. Januar 1919 in den Landwehrkanal geworfen worden. An Karl Liebknecht erinnert eine Stele am Nordufer des Neuen Sees. An dessen Ufer war er von hinten aus nächster Nähe erschossen worden. Neben Liebknecht und Luxemburg werden unter anderem auch Franz Mehring, John Schehr, Ernst Thälmann sowie den Dichtern und Schriftstellern Erich Weinert, Friedrich Wolf und Willi Bredel gedacht.

Während an der Gedenkstätte im stillen gedacht wurde und Spitzenpolitiker der Linkspartei der ermordeten Arbeiterführer, darunter die Bundesvorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger, die Fraktionsvorsitzenden Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch sowie Hans Modrow als Vorsitzender des Ältestenrates, Kränze und rote Nelken niederlegten, fand zur selben Zeit die traditionelle Gedenkdemonstration statt. Hier hatten sich am frühen Morgen über 5.000 Menschen versammelt und zogen etwas später über die Frankfurter Allee nach Lichtenberg. Die Demonstration endet traditionell an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde.

Die diesjährige Luxemburg-Liebknecht-Gedenkdemonstration unter dem Motto „Luxemburg-Liebknecht-Demonstration 2020. Dem Vermächtnis von Rosa und Karl treu bleiben!“ stand auch in diesem Jahr im Zeichen des Rechtspopulismus und damit verbundenen Rechtsruck in Europa, der Militarisierung und den damit verbundenen Bundeswehreinsätze in Mali und Syrien und der geplanten NATO-Manöver „Defender 2020“, der in den Monaten April und Mai stattfinden soll. Dementsprechend brachten viele Demonstranten ihren Unmut darüber zum Ausdruck und forderten auf ein Ende der „Rüstungsexporte und Drohnenmorde“ sowie den Abzug aller NATO-Soldaten aus Osteuropa. Darüber hinaus waren Themen wie der stetig wachsenden Sozialabbau, Rassismus und die Kritik an der europäischen Flüchtlingspolitik, Gegenstand dieser Demonstration.

Zu der Demonstration hatte die sog. „LL-Initiative“, einem Bündnis von linken Parteien, Organisationen, Initiativen und antifaschistischen Gruppen aufgerufen. Der Demonstrationszug war in zahlreichen Blöcke unterteilt. Die größere Blöcke unter anderem die North East Antifascists (NEA). Unter dem Motto „Fight & Remember! – In Gedenken an die ermordeten Genoss*innen!“ stellte sie auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration den antifaschistischen-internationalistischen Block. Rund 800 Personen beteiligten sich an dem Block. Beide Veranstaltungen verliefen friedlich und ohne besondere Vorkommnisse.

Quelle: www.flickr.com/photos/pm_cheung/albums/72157712634476026

 


 

Weitere Fotos:

Quellen: [IL*] Berlin, CDR Berlín, Erik Peter, left report, Merkste Selba?!, Revolutionäre Perspektive Berlin & Sare Antifaxista

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