Veranstaltungsreihe von PostKom
30 Jahre nach dem Runden Tisch in Polen: Der rechte Aufbruch und die Ergebnisse der Sejm-Wahlen
Di, 19.11.2019 | 19:00 Uhr | Haus der Demokratie (Greifswalder Straße 4 / Prenzlauer Berg)
Veranstalter*innen: PostKom & AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West
Feministische Bewegung in Polen
Di, 03.12.2018 | 19:00 Uhr | BAIZ (Schönhauser Allee 26A / Prenzlauer Berg)
Veranstalter*innen: PostKom
Emigracja: Polnische Migration in Berlin
Mi, 11.12.2019 | 19:00 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold (Afrikanische Straße 74 / Wedding)
Veranstalter*innen: PostKom & Hände weg vom Wedding
[Flyer] [Flyer: Kiezhaus] | [Banner]
Alle Ankündigungstexte:
30 Jahre nach dem Runden Tisch in Polen: Der rechte Aufbruch und die Ergebnisse der Sejm-Wahlen
Di, 19.11.2019 | 19:00 Uhr | Haus der Demokratie (Greifswalder Straße 4 / Prenzlauer Berg)
Veranstalter*innen: PostKom & AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West
Der Aufstieg der autoritär-nationalistischen PiS und die Schleifung parlamentarisch-demokratischer Regularien dominieren die Polen-Debatte in Deutschland. Weniger wird die Existenz einer radikalen Rechten jenseits der PiS zur Kenntnis genommen. Und völlig aus dem Blick geraten die dramatischen Lebens- und Arbeitsverhältnisse in großer Teile der Bevölkerung, vor deren Hintergrund die sozialstaatlich orientierte Politik der PiS bei den Wahlen neue Erfolge erzielen konnte. Wie ist das Ergebnis der Sejm-Wahlen im Kontext der heutigen politischen und sozialen Situation einzuschätzen? Wie lassen sich der Einzug der Linken, bei gleichzeitiger Stärkung des rechten Flügels, im Sejm bewerten? Und welchen Zusammenhang gibt es zum Umbruch von 1989 in Polen?
Referent*in: Marek Jakubowski
Feministische Bewegung in Polen
Di, 03.12.2018 | 19:00 Uhr | BAIZ (Schönhauser Allee 26A / Prenzlauer Berg)
Veranstalter*innen: PostKom
Nach dem Wahlsieg der konservativen Rechten bei den Parlamentswahlen im Oktober, haben sich die Machtverhältnisse in Polen nicht verändert. Neben der PIS-Partei hat auch die rechtsextreme „Konföderation“ bestehend aus Nationalisten, christlichen Fundamentalisten und Monarchisten mit knapp 7 % den Einzug in den Sejm geschafft. Auch die Linke konnte einen Wahlerfolg verzeichnen und ist mit 12,6 % ins Parlament eingezogen. Perspektivisch ist davon auszugehen, dass die „Konföderation“, mit dem Ziel eines absoluten Abtreibungsverbotes, weiter Druck auf die Nationalkonservativen ausüben wird und auch, das Angriffe auf Linke, LGBT und Frauenbewegung weiter zunehmen werden.
Die verbalen Aggressionen und gewalttätigen Übergriffe auf die Pride Paraden in mehreren polnischen Städten haben eine neue Qualität bekommen. Im Wahlkampf hat sich die PIS-Partei als Verteidigerin der traditionellen christlichen Werte und der Familie präsentiert und auch Teile der katholischen Kirche haben sich der LGBT-Feindlichen Kampagne angeschlossen. Der Versuch Sexualkundeunterricht an Schulen zu verbieten und unter Strafe zu stellen ist nur der Anfang einer breit angelegten rechten Offensive.
Die feministische Bewegung konnte schon einmal dem Versuch eines absoluten Abtreibungsverbotes erfolgreich entgegenwirken und ist auch aktuell eine der wenigen regierungskritischen und linken Kräfte die mobilisierungsfähig genug sind um den Rechten den Kampf anzusagen.
Gemeinsam mit Aktivistinnen von Ciocia Basia und dem Frauenstreikbündnis möchten wir uns die aktuelle Lage in Polen vor Augen führen, analysieren und über Anknüpfungspunkte und Gegenstrategien diskutieren.
Emigracja: Polnische Migration in Berlin
Mi, 11.12.2019 | 19:00 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold (Afrikanische Straße 74 / Wedding)
Veranstalter*innen: PostKom & Hände weg vom Wedding | [Flyer]
Die Einwanderung von Menschen aus Osteuropa nach Berlin ist bedeutender Teil der Stadtgeschichte.
Allein aus Polen leben hier über 100.000 Menschen und bilden lokal die zweitgrößte Migrant*innengruppe.
Polnische Menschen spielen als Akteur*innen in der deutschen Politik und Gesellschaft trotz ihrer Gruppengröße nahezu keine Rolle. Als „Mustermigrant*innen“ (Tilo Sarrazin, SPD) in rassistischer Abgrenzung zu anderen Bevölkerungsgruppen gelobt, nutzten und nutzen reaktionäre Kräfte von NPD bis AfD regelmäßig antipolnische Ressentiments zu Wahlkampfzwecken.
Bundesweit sind antipolnische Einstellungen in der Gesellschaft lebendig und führen dazu, dass sich viele Pol*innen als Menschen zweiter Klasse fühlen. Polnische und andere osteuropäische Arbeiter*innen sind überproportional in besonders ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen gehalten und stehen abseits sozialer Sicherungen. Menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse, Obdachlosigkeit und andere kapitalistische Härten sind hier häufig anzutreffen.
Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die prekären Lebenslagen und Geschichten von polnischen Migrant*innen in Berlin und gehen der Frage nach, wie Schulterschlüsse in Betrieben und Kiezen gegen Ausgrenzung und kapitalistischer Unterdrückung sowie die Findung solidarischer Perspektiven wieder gemeinsam gestärkt werden.