Dienstag | 13.11.2018 | 19:00 Uhr | BAIZ | Schönhauser Allee 26A
Nach dem Erfolg der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PIS) im Jahr 2015 kam es in Polen zu drastischen Veränderungen. Staatliche Medien und das Gerichtswesen werden von Rechtspopulisten bestimmt. Die jetzige Regierungsmehrheit kooperiert offen mit Akteuren der extremen Rechten. Gemeinsame Vision ist ein autoritäres Gesellschaftsprojekt christlicher Prägung im Rahmen einer ethnisch bestimmten (Volks-)Gemeinschaft. Das polnisch-ungarische Modell dient als Inspirationsquelle und hat eine starke Wirkung auf sämtliche rechtspopulistischen Bewegungen in Westeuropa. Der wichtigste Akteur der schwachen Opposition ist die stark von neoliberalen Ideen geprägte Koalition aus der ehemaligen Regierungspartei und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Linksradikale Kräfte befinden sich weitestgehend in der Isolation. Da es zu erwarten ist, dass die seit einigen Jahren besorgniserregenden Entwicklungen in Osteuropa nicht über Nacht verschwinden werden, ist es dringend notwendig, über Gegenstrategien zu reden.