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Was ist los mit linksunten? Was ist los mit der Solidarität?

Was ist los mit linksunten? Was ist los mit der Solidarität?

Info-Veranstaltung:
Fr, 09.02.2018 | 19:00 Uhr | Zielona Góra (Grünberger Straße 73 / Friedrichshain)

Veranstalter*innen: Berliner Soligruppe für die Gefangenen Gewerkschaft / Bundesweite Organisation – GG/BO

Wir leben in harten Zeiten, in welchen die rechtsradikale AfD in den Parlamenten ihre Hetze verbreiten kann, in welchen Gipfelgegner*innen an den öffentlichen Pranger gestellt und mit Prozessen und überzogenen Haftstrafen versehen werden. Wir leben aber auch in Zeiten, in welchen Bullen ungeniert Drohbriefe mit Outings an Linke verschicken. Gerade in diesen Zeiten ist es nicht verwunderlich, dass sich der Staat auch gegen unabhängige Medien wendet.
In diesen Zeiten ist es ebenfalls nicht verwunderlich, dass Knast immer mehr eine unumgängliche Folge wird, wenn mensch nicht bereit ist, die politischen Veränderungen hinzunehmen und gegen diese ankämpft.

Im August 2017 traf es die wichtigste deutschsprachige und linksradikale Nachrichtenplattform linksunten.indymedia.org. Sie wurde verboten und damit zensiert. Für das Verbot konstruierte das Bundesministerium des Innern (BMI) kurzerhand einen Verein, erklärte die freiburger Autonomen zu dessen Mitgliedern und die KTS Freiburg zum „Vereinsheim“. Im Zuge dessen fanden Razzien in vier Wohnungen und dem Autonomen Zentrum KTS in Freiburg statt. Dabei wurde die KTS verwüstet und sowohl dort als auch bei den Betroffenen Technik und Geld im Wert von 80.000 Euro als „Vereinsvermögen“ beschlagnahmt.

Das Verbot ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, welche linksunten als Plattform für Diskussionen und den Austausch im Kampf gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus und Repression nutzten – und für alle Menschen, welche sich auch in Zukunft gegen das herrschende System wehren wollen.
Denn: das Verbot von linksunten ist als Angriff auf die gesamte radikale Linke und ihre emanzipatorische Systemkritik zu sehen. Ein Angriff, der uns diesen Kampf nur noch entschlossener fortführen lassen sollte.
Allerdings scheint die Praxis anders auszusehen. Während der Rechtsruck, die Repression und die Überwachung zunehmen, scheint es an praktischer Solidarität innerhalb der radikalen Linken zu fehlen.
In dieser Veranstaltung wollen wir mithilfe der Betroffenen der Razzien vom August 2017 eine politische Einordnung des Verbots von linksunten.indymedia.org vornehmen, euch den Ablauf der Ereignisse schildern und über den aktuellen Stand der Klagen informieren.
Zudem wollen wir auch über den (un)solidarischen Umgang in der Szene und Unterstützungsmöglichkeiten sprechen.

In Zeiten, in welcher die Repression gegen radikale linke Strukturen zunimmt, sollten wir mehr denn je zusammenhalten und kämpfen. Denn egal, wie unterschiedlich unsere Vorstellungen von einem schönen Leben sind: die aktuellen Gesetzesverschärfungen, zunehmende Überwachung und Repression geht uns alle an.
Nach der Infoveranstaltung folgt der Tresen : für die Betroffenen der Razzien, für die Betroffenen der Repression.

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