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LL-Demo 2018: antifaschistischer-internationalistischer Block

Repression hat Tradition. Widerstand auch!
Mourn for the dead, fight like hell for the living.

Antifa-Block auf der LL-Demo 2018:
So, 14.01.2017 | 10:00 Uhr | U-Bahnhof Frankfurter Tor (Friedrichshain)
Rundgang über den Friedhof: 12:00 Uhr (nach der LL-Demo)

Aufrufer*innen: North-East Antifascists [NEA], Kollektiv Proletarischer Aufstand (KOPRA), Berlin Leftist Youth (BLY), Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (Nav-Dem), Kurdischer Frauenverein (Dest Dan), Internationalistischer Abend, Fachschaftsinitiative Geschichte der FU Berlin, Café Rojava, Revolutionäre Perspektive Berlin, Antifaschistische Revolutionäre Aktion Gießen & Roter Aufbau Hamburg

Website: fightandremember.blogsport.eu

Material (Demo): [Plakat] | Banner: [#1] [#2] [#3]
Material (Veranstaltungen): Café Rojava: [#1] [#2] [#3] | Podium: [#1]

Veranstaltungsreihe 2017/2018:

Veranstaltung: »Voneinander lernen, miteinander kämpfen.«
Mo, 04.12.2017 | 20:00 Uhr | Café Morgenrot (Kastanienallee 85 / Prenzlauer Berg)

Rundgang: das »Rote Berlin«
Sa, 06.01.2018 | 13:00 Uhr | Tram-Station: Am Friedrichshain (Prenzlauer Berg)

Film: »Lied der Matrosen«
Di, 09.01.2018 | 20:00 Uhr | Projektraum H48 (Hermannstraße 48 / Neukölln)

Vortrag: »Die Revolution ist keine Partei!«
Do, 11.01.2018 | 19:30 Uhr | Bunte Kuh (Bernkasteler Straße 78 / Weißensee)

Podium: Politisch aktiv 2018 – Solidarisch gegen Überwachung und Repression
Sa, 13.01.2018 | 17:30 Uhr | Jockel Biergarten (Ratiborstraße 14C / Kreuzberg)

Filmreihe zu Revolution und Internationalismus
So, 07.01. / 14.01. / 21.01. / 28.01.2018 | 20:00 Uhr | BAIZ (Schönhauser Allee 26A / Prenzlauer Berg)

>>> NEU: [Langer Aufruf] | [Kurz-Aufruf] | [Termine] <<<

LANGER AUFRUF:

Repression hat Tradition. Widerstand auch!
Mourn for the dead, fight like hell for the living.

Aufruf zum antifaschistischen – internationalistischen Block auf der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration 2018

Der Einsatz der Bundeswehr zum Führen und Kontrollieren von Konflikten wird immer öfter als alternativlos propagiert. Angefangen bei Einsätzen im Kosovo und in Afghanistan bis hin zu Litauen schließt sich die Bundeswehr NATO-geführten Kriegseinsätzen an. Diese werden entweder als humanitäre Hilfseinsätze oder ganz offen als Sicherung der „freien“ Rohstoff- und Handelsströme normalisiert. Auf der einen Seite werden Einsätze mit dem „Schutz“ der Zivilbevölkerung gerechtfertigt, auf der anderen Seite werden durch solche Einsätze Menschen erst zur Flucht gezwungen und sterben durch repressive Abschottungspraxen der EU im Mittelmeer bzw. werden in Lagern gefangen gehalten. Besonders perfide wird dieses Prinzip, wenn mensch sich vor Augen hält, wie stark die internationale Waffenlobby in die Politik eindringt, um so willentlich Krisen auf der ganzen Welt zu verursachen. Die Entwicklung immer neuer Tötungsmaschinen und der Verkauf ihrer Lizenzen bringt den deutschen Waffenproduzent*innen seit jeher saftige Profite. Nicht nur hier wird eine ausgeprägte Verflechtung zwischen Kapitalinteressen und kriegerischen Auseinandersetzungen deutlich. Vor der Küste Somalias haben deutsche Soldaten den Auftrag, Handelswege von sogenannten Piraten, freizuhalten, um die globale Wirtschaft nicht zu gefährden. In Litauen wird seit Januar 2017 unter der Führung der Bundeswehr die „NATO-Battlegroup“ aufgebaut, mit dem Ziel eine Abschreckung gegenüber Russland zu initiieren.

Solche Beispiele spiegeln den Zynismus dieser menschenverachtenden Politik wieder. Jene menschenverachtende Grundhaltung bildet die Ursache für die starke Verankerung von nationalistischem Gedankengut in der Bundeswehr, welches der Öffentlichkeit jedoch immer nur sporadisch in Erscheinung tritt. Eines der vielen Beispiele ist das des Oberleutnants Franco A., welcher einen faschistisch und rassistisch motivierten Anschlag verüben wollte. Auch die seit Jahresbeginn bislang 289 neu aufgenommenen Verdachtsfälle auf „rechtsextreme Aktivitäten“ belegen die offensichtliche Symbiose von Militarismus und Faschismus. Trotz alledem stellt die Bundeswehr sich in der Öffentlichkeit immer wieder als „Heilsbringer“, oder „Abenteuerurlaub mit Zukunftsperspektive“ dar. Durch einen YouTube-Channel, der nicht mehr weit davon entfernt zu seien scheint, Live-Streams von Kriegseinsätzen als Werbung an Jugendliche verkaufen zu wollen, einer massiven Werbekampagne im öffentlichen Raum sowie dem immer aggressiveren Auftreten an Schulen und auf Jugendmessen, versucht sich die Bundeswehr als ganz normaler Arbeitgeber zu etablieren.
Die Bundeswehr kann jedoch nie als „normaler“ Arbeitgeber bezeichnet werden, denn sie ist und bleibt ein Mittel um die Interessen des Kapitals und des Nationalstaats mit aller Macht durchzusetzen.
Nur ein konsequenter Antimilitarismus kann aus linker Perspektive und in der Nachfolge von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht die einzige Antwort darauf sein!
Es geht nicht nur darum, das Gesicht des Krieges mit all seinen zerstörerischen und tödlichen Konsequenzen offenzulegen, sondern vor allem darum, deutlich zu machen: Krieg beginnt hier und ist hier aufzuhalten.

Auf dem Weg in den Polizeistaat?!

Anstatt weltweit seine Lieferungen als einer der größten Waffenexporteure einzustellen, liefert die BRD weiterhin fleißig Fuchs-Spürpanzer, U-Boote, Typ-F-Gefängnisse (Hochsicherheitsgefängnisse, in der Türkei hier werden vor allem Unterstützer*innen der kurdischen Befreiungsbewegung eingesperrt und gefoltert, eines der bekanntesten steht in Amed [Diyarbakir]) und andere Verkaufsschlager in alle Welt. Geflüchtete sind ein Resultat jenes Unwillens, die militärische und wirtschaftliche Kriegsführung in anderen Ländern einzustellen. Anstatt die Kräfte, konkret YPG, YPJ & PKK, die in Syrien und im Irak aktiv gegen den „Islamischen Staat“ (IS) kämpfen, auch hier zu legalisieren, werden ihre Symbole in Deutschland verboten und ihre Organisationen kriminalisiert.

Unfähigkeit und völligen Unwillen stellt dieser Staat auch in allen sozialen und politischen Themenfeldern unter Beweis, die das alltägliche Leben betreffen. Ob Mietsteigerung, Drogenabhängigkeit, Beschaffungskriminalität, Obdachlosigkeit- oder Erwerbslosigkeit – die Antwort lautet gemeinhin: mehr Polizei, mehr Überwachung, eine größere Aushöhlung von Grundrechten. Das Jahr 2017 bot mehrere Sternstunden in Sachen Gesetzesverschärfung, die eine Entwicklung hin zum Polizeistaat verdeutlichen. Ein Beispiel ist die Verschärfung des „Widerstands-Paragrafen“ 113 StGB, genauer: eine Änderung des §114 des Strafgesetzbuches. Hier wird ein neues Delikt mit dem Namen „Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ geschaffen, mit einem Strafmaß von drei Monaten bis fünf Jahren. Verkürzt lässt es sich auf die einfache Formel herunterbrechen: auf das Schubsen eine*r Polizist*in stehen künftig mindestens drei Monate Haft. Der Interpretationsspielraum liegt wie zuvor bei den vollstreckenden Bullen, mit dem wichtigen Unterschied, dass deren Bewertung nun Knast bedeuten kann. Dies räumt den einzelnen Beamt*innen eine enorme Macht ein, was wiederum als Mittel der Einschüchterung gegenüber protestierenden Bevölkerungsgruppen und politischem Widerstand genutzt werden kann. Jede*r soll sich zukünftig genau überlegen, ob er*sie der Polizei frech kommt oder sich ihrer Anweisung widersetzt.

Während die Anti-G20-Proteste in Hamburg für die Sicherheitsorgane den ultimativen Jackpot darstellten, um Sippenhaft zu praktizieren bzw. Exempel zu statuieren(siehe den Fall „Fabio“) oder auch, um bald den „Bullenschubser-Paragraphen“ anzuwenden, nutzen sie das Thema „Terrorgefahr“ als Türöffner für das neue Telekommunikationsüberwachungsgesetz (TKÜ). Im Zuge von Ermittlungen dürfen die Messanger WhatsApp, Telegram und Signal ausgelesen oder gehackt werden. Als Begründung wird angeführt, dass beispielsweise IS-Mitglieder diese u.a. für eine verschlüsselte Kommunikation nutzen würden. Hierfür bemühen sich die Behörden aktuell um Hacker, die ihnen bei ihrem Unterfangen zur Hand gehen sollen. Die Digitalisierung ermöglicht den Repressionsbehörden, die Schlinge aus Überwachung, Kontrolle und Bestrafung enger zu ziehen. So brüstete sich die Polizei nach dem G20-Gipfel in Hamburg beispielsweise damit, in über 32.000 Videos mit Hilfe biometrischer Gesichtserkennung Hin- und Beweise für Strafverfahren gegen „Straftäter*innen“ gewinnen zu wollen. Dies zeigt, dass sich der gesellschaftliche Rechtsruck nicht nur in AfD-Wahlerfolgen und brennenden Geflüchtetenunterkünften wiederspiegelt, sondern auch in einer zunehmenden Verpolizeilichung der Gesellschaft. Der Widerstand dagegen ist notwendig und zugleich auch nicht aussichtslos. Das TKÜ-Gesetz oder der neue Widerstands-Paragraph bieten Angriffspunkte. Diese gilt es zu nutzen. Gleichzeitig muss eine linke Bewegung konstant eigene Ideen einer kommunistischen Gesellschaft aufzeigen und den autoritären Gesellschaftsvorstellungen entgegenhalten.

Nix „Extremismus“!

Um repressive Maßnahmen gegen fortschrittliche politische Gruppierungen und Aktivist*innen zu rechtfertigen, werden diese mithilfe der sogenannten Extremismustheorie diffamiert. Dies ist eine Praxis, die vom Verfassungsschutz in den 1970er Jahren eingeführt und bis heute immer wieder aufgewärmt wurde. Hierbei ist der Extremismusbegriff als reiner Kampfbegriff aufgeladen, was ihn als wissenschaftliche und beschreibende Kategorie unbrauchbar macht. Vielmehr ist der Begriff alleine Herrschaftsinteressen unterworfen.

So zeigt z.B. die Gleichsetzung von „Linken“ und „Rechten“, dass lediglich die Bereitschaft zur Anwendung von Gewalt ausschlaggebend ist, um als extremistisch gebrandmarkt zu werden. Es ist dafür sowohl unwichtig, welche ideologische Intention hinter der Anwendung steckt, ob also rassistische und menschenfeindliche Motive oder aber der Wille zur Überwindung einer unterdrückerischen Gesellschaftsordnung das Handeln leiten, als auch, ob sich die Gewalt gegen Menschen oder Gegenstände richtet. Dies führt dazu, dass die Taten mordender Nazibanden mit ihrer menschenverachtenden Weltanschauungen verharmlost und die Proteste während des G20-Gipfels in Hamburg zur „terroristischen Gewaltorgie“ aufgebläht werden. Zudem suggeriert die Extremismustheorie, dass es abseits der „extremen Ideologien“ rechts und links der Gesellschaft sowie des islamistischen Spektrums auch noch eine „Mitte“ gebe. Dass aber auch diese angebliche „Mitte“ wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche von diskriminierenden und ausgrenzenden Verhaltens- und Denkweisen durchzogen ist, wird dabei genauso verschwiegen, wie die Gewalt, die tagtäglich von dieser „politischen Mitte“ ausgeht. Wenn es extrem sein soll, dass Linke Autos anzünden, dann müsste es doch erst recht als extrem gelten, dass Menschen aufgrund von Nahrungsmittelspekulationen an Hunger sterben, dass Kriege um wirtschaftliche und geostrategische Interessen geführt werden, dass Menschen wegen horrender Profite, die sich mit Wohnraum erwirtschaften lassen, ihre Wohnungen verlieren, dass Lohnabhängige ihre Arbeitskraft hergeben müssen, damit andere sich die Taschen voll stopfen können, und dass alljährlich zig Millionen Tiere massakriert werden, um sie in Fleischfabriken zu Geld zu machen.

Die herrschende Betrachtung davon, was Gewalt und damit „extremistisch“ sei, lässt das ganze Lügengebäude einer angeblich wissenschaftlichen Theorie offenbar werden. Dass dennoch immer wieder eine „Extremismusklausel“ gefordert wird, der sich antifaschistische Initiativen unterwerfen sollen, um Förderungen für ihre mutige Arbeit zu erhalten, macht umso deutlicher, dass eine pseudo-demokratische politische Mitte durch revolutionäre Kräfte überwunden werden muss.

„Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ (Che Guevara)

Alle Menschen haben das Recht auf eine freies Leben. Für die Suche nach einer anderen Welt haben Menschen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Geschichte an den unterschiedlichsten Orten dieser Welt ihr Leben eingesetzt. Alle Kontinente sind von dem Freiheitskampf der Menschheit gezeichnet. Das Spanien der 30er Jahren, Vietnam oder heute Kurdistan sind Beispiele für die internationalistische Verbindung von Kämpfen. Andrea Wolf, Kevin Jochim und Ivana Hoffmann, die alle ihr Leben im Kampf in Kurdistan verloren haben, stehen symbolisch für all die Tausenden auf der Welt, die bereit sind ihr Leben für den Wunsch nach Freiheit zu geben – egal wo. Was vor 80 Jahren Spanien als Zentrum der Revolution und Bezugspunkt für InternationalistInnen aus der ganzen Welt war sind heute Kurdistan und der Mittlere Osten. Die PKK treibt dort eine Revolution voran, die eine Hoffnung für uns alle darstellt. Der Kampf für ein freies Leben in Kurdistan wird im Namen aller Menschen geführt. Er gibt uns allen Kraft und Perspektive. Ob die PKK im Mittleren Osten, die Zapatistas in Chiapas oder die Bewegung der Landlosen in Brasilien – wir werden uns als InternationalistInnen weiter an die Worte Che Guevaras erinnern und diese Kämpfe mit Solidarität, Zärtlichkeit und Entschlossenheit unterstützen. Denn nur wenn wir erkennen, dass die Kämpfe nur gemeinsam ihre ganze Kraft entfalten und es zur Zeit vor allem Orte außerhalb Europas sind, an denen die Revolution ganz praktisch umgesetzt wird, werden wir die Welt zur einem freieren, gerechteren und friedlicheren Ort machen.

Revolutionäres Gedenken

Sobald das Handeln von Linken und Revolutionären ein bestimmtes, für die herrschenden gefährliches Niveau an Konsequenz und Kontinuität erreicht, werden sie reagieren. Und sie tun dies mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, ganz einfach weil sie an der Macht bleiben wollen. So werden Linke und Revolutionäre schikaniert, attackiert, inhaftiert und ermordet, weil sie gegen das herrschende System, gegen Patriarchat, Kapitalismus und Rassismus und für eine befreite Gesellschaft kämpfen. Dies ist passiert und geschieht auch weiterhin, sowohl in den kapitalistischen Metropolen, als auch überall auf der Welt, wo Menschen gegen Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen. Die Mörder sind die selben Schlägertrupps der Herrschenden, ob mit oder ohne Uniform, ob Bullen, (Para-)Militärs oder Faschisten. Die Ermordeten sind Gefallene im Kampf gegen das herrschende System, ob sie von Bullen erschossen, von faschistischen Schlägern totgeschlagen, im Knast „geselbstmordet“ oder unter dem Druck der Repression in den Suizid getrieben werden.

Wie wollen wir den Ermordeten unserer Bewegung gedenken? Die einzige letztendlich sinnvolle Form des Gedenkens ist unser konsequenter Einsatz für eine befreite sozialistische/kommunistische Gesellschaft heute, ob im Alltag oder in direkten politischen Aktionen. Das Handeln der Gefallenen unserer Bewegung prägt unsere Überzeugungen und unser Handeln heute. Sie sind Bestandteil unserer Geschichte, unsere Freunde, Gefährten und Genossen, egal ob wir sie persönlich kannten oder nicht. Sie sind keine abstrakten, entmenschlichten Heldenbilder, sondern bleiben reale Menschen mit all ihren Fehlern und Beschränkungen, die wie wir den Kampf führten und dabei dem gleichen Feind, dem kapitalistischen System, gegenüberstanden.
Das alljährliche Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht bei dem Linke verschiedener Strömungen zusammen gegen Kriege und Faschismus demonstrieren, ist für uns ein wichtiger Tag im Jahr. Wir stehen in einer kritischen Kontinuität linker historischer Kämpfe und werden dies auf der LL- Demo in unserem antifaschistischen – internationalistischen Block zum Ausdruck bringen und damit eigene Akzente setzen.

»Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.« (Der Schwur von Buchenwald)

»Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark!« (Rosa Luxemburg)

antifaschistischer-internationalistischer Block

 


 

KURZ-AUFRUF:

Repression hat Tradition. Widerstand auch!
Mourn for the dead, fight like hell for the living.

Aufruf zum antifaschistischen – internationalistischen Block
auf der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration 2018

Als im Frühjahr 2017 über 400 Nürnberger Berufsschüler*innen die Abschiebung eines Mitschülers nach Afghanistan massiv behinderten, war der Fall groß in den Medien. Sicher auch, weil es keine »typischen Linksradikalen« waren, die sich der Polizei in den Weg gestellt hatten. Fast gänzlich unbemerkt von der Öffentlichkeit sieht sich einer dieser Jugendlichen nun mit der Androhung einer dreimonatigen Haftstrafe konfrontiert. Mit der Verschärfung des Widerstandsparagraphen (§113 StGB) kann ein solches »Schicksal« in Zukunft jede*n treffen, der*die im Handgemenge eine*n Beamt*in schubst oder sich bei Sitzblockaden gegen einen Naziaufmarsch weigert freiwillig aufzustehen. Um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken, Staatsknechten mehr Spielräume einzuräumen und schlussendlich Widerstand einzuschüchtern, wurden 2017 zahlreiche Gesetzesverschärfungen in regelrechter Akkordarbeit durchgedrückt. Neben der Verschärfung der Handy- und Computerüberwachung (neues TKÜ-Gesetz) und biometrischer Gesichtserkennung ist der neue »Bullenschubserparagraph« nur eine von vielen aktuellen Gesetzesverschärfungen.

Flankiert wird die Diskussion über Terrorgefahr spätestens nach dem G20 Gipfel durch die unsägliche Gleichsetzung von »Links« und »Rechts«, also der bekannten Gleichsetzung von brennenden Autos mit brennenden Flüchtlingsheimen. Bei dieser »Neuauflage« der »Extremismus«-Debatte gehen Konservative vom Schlage Seehofers, faschistische Gruppen und führende Sozialdemokrat*innen eine geradezu harmonische Beziehung ein. Da fordert der SPD-Justizminister schon mal ein »Rock gegen Links« und die Stasi-Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen erweitert ihr ohnehin schon reichhaltiges Angebot an Workshops gegen »Links«. So können hier Schulklassen jetzt dem G20-Riot mit der Virtual-Reality-Brille beiwohnen. Nur wer selbst einen notorischen Hass auf alles Linke schiebt, ist in der Lage, die Stasi mit den Ereignissen in der Schanze in Zusammenhang zu bringen. Hat Honecker mitrandaliert? Vielleicht weiß es ja die AfD? Deren Berliner Landesvorsitzender Georg Pazderski ist schließlich seit Oktober offizielles Fördervereinsmitglied der Gedenkstätte, die sich seit jeher den Kampf gegen Links auf die Fahnen schreibt. Das passt wie die Faust aufs Auge. Schließlich fordert die AfD ja, die vermeintliche »Konzentration auf zwölf Unglücksjahre unserer Geschichte« aus dem Geschichtsunterricht zu tilgen. Dass Pazderski und die Berliner AfD derzeit fordern, den »Silvio-Meier-Preis« abzuschaffen, rundet das Bild noch ab. Dies verdeutlicht: Der Kampf gegen Links kommt nicht ohne die Verharmlosung der Naziverbrechen aus. Er benötigt die Delegitimierung der Widerstandskämpfer*innen und des Gedenkens an die Naziverbrechen, um dem Antifaschismus von heute seine Berechtigung abzusprechen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Überwachung der »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes« (VVN-BdA) durch den bayerischen Verfassungsschutz mit der absurden Begründung, dass diese ihr Handeln aus dem Schwur von Buchenwald ableitet.

Sich eben NICHT auf die Seite von Bullen und Militär, faschistischen Mörderbanden oder Sozialabbau zu stellen, ist jedoch das einzig richtige – auch wenn der Staat am Ende mit Repressionen antwortet. Während der Novemberrevolution 1918/19, also in einer Zeit in der 75% der Bevölkerung in Deutschland noch die fundamentalen Menschenrechte vorenthalten wurden, stellten sich linke Revolutionär*innen auf die richtige Seite. Viele von ihnen wurden genau deshalb ermordet, so auch die KPD-Mitbegründer*innen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Um den Ermordeten zu gedenken und ihre Ideen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, erinnern wir uns ihrer alljährlich auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration. Wir rufen euch dazu auf, am Wochenende vom 13. und 14. Januar zusammen mit uns zu diskutieren, auf die Straße zu gehen und gemeinsam zu gedenken.

Wir sind der Meinung, dass der »aktuelle Rechtsruck« und die mit ihm verbundene Einschränkung von Grundrechten, die zunehmende Überwachung und Repression nicht unwidersprochen bleiben kann. Statt Nationalismus setzen wir auf Solidarität. Wir solidarisieren uns mit allen revolutionären Strukturen, welche mithilfe der Terrorparagraphen 129a/b vom deutschen Staat mit Repressionen überzogen werden. So wird derzeit zehn Genoss*innen in München der Prozess gemacht, da ihnen vorgeworfen wird, der in der Türkei bewaffnet kämpfenden, maoistischen TKP/ML anzugehören. Diese ist in der BRD allerdings gar nicht verboten. Wir zeigen uns solidarisch mit den linken Gruppen, die aktuell seitens post-franquistischen spanischen Staat massive Repressionen erfahren. Wir sind solidarisch mit der YPG/YPJ und allen fortschrittlichen Kräften, die dem IS und der türkischen Regierung die Stirn bieten und die für eine neue Gesellschaft ohne Nationalismus und kapitalistisches Wirtschaften kämpfen. Wir stehen an der Seite aller, die es mit dem Kampf gegen Patriarchat und für eine staaten- und klassenlose Gesellschaft ernst meinen. Für die Freiheit aller Menschen! Der Schwur von Buchenwald, wie die Worte Rosa Luxemburgs haben auch heute nichts an ihrer Bedeutung eingebüßt.

»Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.«
(Der Schwur von Buchenwald)

»Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark!«
(Rosa Luxemburg)

Aufrufer*innen:

North-East Antifascists [NEA]
Kollektiv Proletarischer Aufstand (KOPRA)
Berlin Leftist Youth (BLY)
Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (Nav-Dem)
Kurdischer Frauenverein (Dest Dan)
Internationalistischer Abend
Fachschaftsinitiative Geschichte der FU Berlin
Café Rojava
Revolutionäre Perspektive Berlin
Antifaschistische Revolutionäre Aktion Gießen
Roter Aufbau Hamburg

Aufruf unterstützen:
schreibt eine Mail an nea@riseup.net

 


 

VERANSTALTUNGEN:

Veranstaltungsreihe 2017/2018:

Im Vorfeld der Gedenkdemonstration an die Revolutionäre Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg finden im Dezember und Januar immer Veranstaltungen statt, die sich mit dem jeweiligen Schwerpunktthema des antifaschistischen Blocks beschäftigen. Zusammen möchten wir linke, revolutionäre Geschichte sichtbar machen und diese mit aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen in Bezug setzen.Internationale Solidarität, der Kampf gegen Militarismus, Repression und erstarkende reaktionäre Bewegungen bilden den schwarz/roten Faden unserer Gedenkpolitik. Wir vertreten eine Friedenspolitik, die klar antimilitaristisch ist, die den Bruch mit den bestehenden Verhältnissen sucht und völkischem Nationalismus eine internationalistische Perspektive entgegenstellt. Nicht zuletzt deshalb, weil Luxemburg und Liebknecht wegen ihrem konkreten eintreten gegen nationalen Chauvinsimus und Kriegstreiberei ihr leben genommen wurde.

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Veranstaltung: »Voneinander lernen, miteinander kämpfen. Internationalismus in der kurdischen Bewegung«
Mo, 04.12.2017 | 20:00 Uhr | Café Morgenrot (Kastanienallee 85 / Prenzlauer Berg)

Veranstalter*innen: Café Rojava & antifaschistischer–internationalistischer Block

Banner: [#1] [#2] [#3]

Das Spanien der 30er Jahren, Vietnam oder heute Kurdistan sind Beispiele für die internationalistische Verbindung von Kämpfen. Andrea Wolf, Kevin Jochim und Ivana Hoffman stehen symbolisch für all die Tausenden auf der Welt, die bereit sind ihr Leben für den Wunsch nach Freiheit zu geben – egal wo. Was vor 80 Jahren Spanien war sind heute Kurdistan und der Mittlere Osten. Die PKK treibt dort eine Revolution voran, die eine Hoffnung für uns alle darstellt. Der Kampf für ein freies Leben in Kurdistan wird im Namen aller Menschen geführt.
Wir wollen gemeinsam mit euch über praktische Formen des Internationalismus diskutieren. Dafür möchten wir uns mit dem Beispiel der Kontakte zwischen der Linken in Deutschland und der Kurdischen Bewegung seit den 80er Jahren auseinandersetzen. Was waren und sind Hindernisse, die uns voneinander trennen? Welche Kraft entwickeln wir gemeinsam? Welche gemeinsamen Perspektiven ergeben sich heute für uns?

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Rundgang: das »Rote Berlin«
Sa, 06.01.2018 | 13:00 Uhr | Tram-Station: Am Friedrichshain (Prenzlauer Berg)

Veranstalter*innen: antifaschistischer–internationalistischer Block

Während weite gesellschaftliche Teile immer weiter nach rechts rücken, müssen wir als Antifaschist*innen und Revolutionäre umso deutlicher der Ereignisse und Personen gedenken, welche die unterdrückerischen und ausbeuterischen Verhältnisse aktiv und kollektiv zu überwinden suchten. Gemeinsam möchten wir mit euch ein aktives Gedenken an revolutionäre Geschichte und Genoss*innen wiederbegründen.

Mit informativen Inputs und Musikbeiträgen (Geigerzähler).

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Film: »Lied der Matrosen« (1958)
Di, 09.01.2018 | 20:00 Uhr | Projektraum H48 (Hermannstraße 48 / Neukölln)

Veranstalter*innen: Fachschaftsinitiative Geschichte der FU Berlin & antifaschistischer–internationalistischer Block

Film über den Kieler Matrosenaufstand. Mit kritischer Einführung.

Während der Oktoberrevolution 1917 in Russland haben sich deutsche und russische Soldaten verbrüdert. Der Maschinist Henne Lobke und der Heizer Jens Kasten verhindern durch die Entwaffnung ihrer Offiziere, dass ein russischer Frachter versenkt wird. Inzwischen wächst auch in Deutschland die revolutionäre Stimmung. Als die Admiralität die Aktion „Nibelungen“ gegen England befiehlt, um damit die deutsche Flotte der Vernichtung preiszugeben und die revolutionäre Stimmung zu unterdrücken, verweigern sich Matrosen und Soldaten unterschiedlicher politischer Gruppierungen.

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Vortrag: »Die Revolution ist keine Partei! – ultraradikale, linke Strömungen 1918 – 1923 in Deutschland«
Do, 11.01.2018 | 19:30 Uhr | Bunte Kuh (Bernkasteler Straße 78 / Weißensee)

Veranstalter*innen: North-East Antifascists [NEA] & antifaschistischer–internationalistischer Block
Referent: Bernd Langer (Kunst und Kampf)

Vorher: Blumenniederlegung für den Spanienkämpfer Walter Runge und vier November-Revolutionäre, die von rechten Freikorps in Weißensee erschossen wurden. | Vortreffpunkt: Bunte Kuh | 17:00 Uhr

Während des I. Weltkrieges radikalisierten sich im Deutschen Reich politische Fraktionen aus der sozialdemokratischen Bewegung gegen den Krieg. Von Bedeutung war dabei auch der Machtantritt der Bolschewiki im Herbst 1917 in Russland, mit dem die Fackel der Weltrevolution entzündet schien. Als dann im November 1918 eine spontane Volkserhebung in Deutschland, die Monarchie hinweggefegte und den Krieg beendete, gab dies der revolutionären Bewegung weitere Hoffnung. Es begann eine unruhige, von Aufständen geprägte Zeit, in denen Organisierungen wie die Unionisten, die Revolutionären Obleute, der Rote Soldatenbund, IKD, KPD (S), KAPD, und andere eine Rolle spielten. In der Konfrontation mit der Staatsmacht scheiterten jedoch alle Versuche, einen Umsturz zu bewirken.
Der Vortrag beschreibt nicht nur die revolutionären Strömungen sondern stellt auch einzelne Protagonisten vor. Dabei wird sich die Frage nach der Tauglichkeit dieser Ansätze stellen.

Dauer: ca. 2 Std.

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Podium: Politisch aktiv 2018 – Solidarisch gegen Überwachung und Repression
Sa, 13.01.2018 | 17:30 Uhr | Jockel Biergarten (Ratiborstraße 14C / Kreuzberg)

Mehr Infos: solidarisch2018.noblogs.org

Material: [Plakat] [Banner]

Referent*innen:
Sven Adam (Verteidiger im Linksunten-Indymedia-Verfahren)
Anna Biselli (netzpolitik.org)
Martina Renner (MdB, Partei Die Linke)
Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.)
Benjamin Derin (Wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Bereichen Kriminologie und Strafprozessrecht)

Podium zu: »Bullenschubser-Paragraph«, Handyausspähung per Staatstrojaner, biometrischer Gesichtserkennung, Videoüberwachung, Repression gegen migrantische Linke… – und was wir dagegen tun können.

Austausch und Beratung:
Die Facetten der Repression sind enorm unterschiedlich und werfen auch für Jede*n selbst verschiedenste Fragen auf. Um auf dieses Bedürfnis nach Information und Austausch gut eingehen zu können, wird es nach dem Podium und der Publikumsdiskussion die Möglichkeit geben sich persönlich zu informieren. An verschiedenen Tischen könnt ihr Anwält*innen und „Expert*innen“ im Detail zu Repressionsthemen befragen. Hiermit wollen wir allen die Möglichkeit geben ihre Fragen zu stellen, die sich dies u.a. bei einem großen Saalveranstaltung nicht trauen oder dafür andere Gründe haben.

Infotische:
Verschiedenste Initiativen werden im Festsaal Kreuzberg mit Infoständen vertreten sein, so dass ihr euch umfassend informieren könnt.

Vobereitungskreis:

Initaitive »Nein zum Polizeistaat«
North-East Antifascists [NEA]
Seminar für angewandte Unsicherheit (SaU)
Delfina e.V. (Verein für Versammlungsfreiheit und Wahrung der Grundrechte)

Unterstützer*innen der Veranstaltung:

CILIP – Bürgerrechte & Polizei
Rote Hilfe e.V. Berlin
United we stand

Ban Racial Profiling
Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.) – Kampagne »Êdî Bese«
Entstaion jetzt (Aktionsbündnis gegen den Ausbau der Videoüberwachung im öffentlichen Raum)
– Berliner Soligruppe für die Gefangenen Gewerkschaft / Bundesweite Organisation – GG/BO
Feministische Kampagne »Gemeinsam kämpfen!«
KOP (Kampagne für Opfer rassistisch motivierter Polizeigewalt)
Kein Freund Kein Helfer – Antifaschistisches Infoportal mit Schwerpunkt Polizeigewalt und -verfehlungen

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Rundgang über den Friedhof, zu Gräbern gefallener Internationalist*innen
So, 14.01.2018 | 12:00 Uhr | Nach der LL-Demo

Veranstalter*innen: antifaschistischer–internationalistischer Block
Referent*innen: »Freunde und Kämpfer der spanischen Republik« & Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (Nav-Dem)

Thema: Internationalismus, Internationale Brigaden (Spanien, Kurdistan, etc.) mit Nav-Dem & den »Freunde und Kämpfer der spanischen Republik«. Wir treffen uns im Anschluss an die Demo, am Blocktransparent, auf dem Friedhofsvorplatz

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Filmreihe zu Revolution und Internationalismus
So, 07.01. / 14.01. / 21.01. / 28.01.2018 | 20:00 Uhr | BAIZ (Schönhauser Allee 26A / Prenzlauer Berg)

Veranstalter*innen: antifaschistischer–internationalistischer Block & BAIZ
Eintritt: immer kostenlos

Repression hat Tradition. Widerstand auch!
Filmreihe anlässlich des antifaschistischen-internationalistischen Blocks auf der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration am 14.01.2018.

Teil 1/4: 07.01.2018

Rosa Luxemburg
BRD 1985, 123min., R.: Margarethe von Trotta, D.: Barbara Sukowa, Adelheid Arndt, Daniel Olbrychski, Doris Schade, Otto Sander, Jürgen Holtz, Hannes Jaenicke, Jan Biczycki, Winfried Glatzeder, Regina Lemnitz, Barbara Lass, Karin Baal

Obwohl schon über 30 Jahre alt, immer noch die verfilmte Luxemburg-Biographie schlechthin: Im Jahr 1916 blickt die Revolutionärin Rosa Luxemburg im Gefängnis auf ihr Leben zurück und spart dabei auch private Momente nicht aus. Zusammen mit Leo Jogiches engagiert sie sich politisch und setzt sich im russisch besetzten Polen für die Sozialdemokratie ein. Aber Rosa Luxemburgs Arbeit war immer gefährlich, denn sie wendet sich nicht nur gegen die russischen Besetzer Polens, sondern auch gegen die in Europa noch vorherrschende Monarchie. Trotz mehrerer Gefängnisaufenthalte steht Rosa Luxemburg auch später in Deutschland immer für ihre politischen Ideale ein, denn „Der Hauptfeind steht im eigenen Land!“. Als sie dann im Spartakusbund Bekanntschaft mit Karl Liebknecht macht, kommt es in Deutschland zu einer revolutionären Situation…

Barbara Sukowa wurde 1986 bei den Filmfestspielen in Cannes und beim Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet, bei letzterem gab es auch den Filmpreis in Gold für den Besten Film.

Teil 2/4: 14.01.2018

„Sara – Mein ganzes Leben war ein Kampf“
Kurdistan 2015, 95 Min., R: Dersim Zeravan, Produzentin: Bircan Delal Yildiz

Vor 5 Jahren wurden Sara (Sakine Cansiz), Fidan Dogan und Leyla Saylemez in Paris von einem Agenten des türkischen Geheimdienstes MIT ermordet.
Sara war Gründungs- und Führungsmitglied der Arbeiter*innenpartei Kurdistans (PKK) und mit ihren Genoss*innen aktiv in der Widerstandsbewegung gegen Nationalismus und Rassismus in und außerhalb der Türkei aktiv. Gemeinsam standen sie für den Kampf um Selbstbestimmung und Selbstorganisierung, wie er stärker denn je in den kurdischen Gebieten als eine Bewegung von unten gegen nationalstaatliche Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung geführt wird. Der Film zeichnet das beeidndruckende Leben von Sara nach- vom Aufwachsen in Kurdistan, über den politischen Kampf, die Zeit in türkischen Foltergefängnissen, zu ihrem Exil in Frankreich.

Teil 3/4: 21.01.2018

Memoria Viva – Lebendige Erinnerung (OmU)
Spanien 2014, 120 Min, Regie: Antonio J. García de Quirós Rodríguez, Sabcat Media

Die spanische Confederación Nacional del Trabajo, die CNT, ist eine legendäre Gewerkschaft. Während des Spanischen Bürgerkriegs war sie die Speerspitze gegen den faschistischen Putsch General Francos und gleichzeitig der Motor einer Sozialen Revolution, die zumindest für kurze Zeit zeigte, dass eine menschliche Gesellschaft möglich ist. Bereits in den Jahren zuvor erkämpfte sie Rechte, die in Zeiten des Neoliberalismus wieder utopisch scheinen. Und trotz Niederlage und Repression gibt es sie immer noch. MEMORIA VIVA erzählt die über hundertjährige Geschichte dieser anarchosyndikalistischen Gewerkschaft aus der Sicht ihrer Protagonisten – einfachen Arbeitern und Arbeiterinnen. Mit ihnen erleben wir ihre Geschichte, ihre Kämpfe, ihre Hoffnungen und Erwartungen. Eine Reise in die Utopie derjenigen, die eine neue Welt in ihren Herzen tragen.

Teil 4/4: 28.01.2018

Algier: Mekka der Revolutionäre
Frankreich, 2014, R: Ben Salama

Ab den 1960er Jahren kämpften immer mehr Länder um Unabhängigkeit vom Kolonialismus und Unterdrückung. Befreiungsbewegungen wurden dagegen weltweit von imperialistischen und kolonialen Mächten verfolgt. Ab 1962, im Algerien der Staatspräsidenten Ahmed Ben Bella und Houari Boumediene, fanden viele von ihnen ein politisches Exil in der Hauptstadt Algier. Zahlreiche Niederlassungen von antikolonialen Gruppen, wie dem African National Congress (ANC) mit Nelson Mandela, fanden hier bedeutende Rückzugsräume. Die Dokumentation beleuchtet die Bedeutung Algeriens für verfolgte antikoloniale und antirassistische Bewegungen weltweit.

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