Weißensee: AfD und Nazis reagieren angepisst
Seit anderthalb Monaten wird in Berlin für die antifaschistische Demonstration »Kein Raum der AfD! Kein Raum für rechte Hetze!« mobilisiert. Die Demo, welche die engen Verstrickungen zwischen der AfD und den Betreiber_innen des Restaurants »Nudelholz« thematisiert, ist auch der lokalen Rechten ein Dorn im Auge. Neben dem regelmäßigen Abreißen von Demoplakaten kam es am Freitag zu einer größeren Sticker-Aktion. Anhänger der AfD beklebten in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 2017 die Außenfassade des alternativen Nachbarschaftszentrums »KuBiz«/«Bunte Kuh«.
Verklebt wurden Sticker der AfD (»Freiheit statt Sozalismus«) und selbstgefertigte Aufkleber, welche die Demonstration verunglimpfen sollen. Die Gruppe bewegte sich recht unsicher und gab sich Mühe möglichst schnell den Ort wieder zu verlassen. Die Aufkleber wurden fachgerecht entfernt. Am Freitagvormittag wurden in den Straßen rund um »Kuh« und »KuBiz« Aufkleber des »Zentralversandes« entdeckt, die Losungen wie »White Power«, »Deutschland ewig treu« oder »Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen« trugen. Wir gehen auf Grund der zeitlichen Nähe beider Sticker-Touren davon aus, dass es sich um ähnliche Personenkreise handelt und sehen darin bestätigt, dass mittlerweile auch viele Teile des Straßennazi-Spektrums sich der AfD politisch zurechnen.
Wir dokumentieren die Propaganda vor allem deswegen um aufzuzeigen, dass die Demo und die massive antifaschistische Werbung im Kiez, die Nazis und AfD’ler im Viertel dermaßen angestresst, dass sie selbst wieder Anfangen nächtliche Propaganda-Touren zu unternehmen. Und obwohl rechte Sticker am Hauseingang zum Alltagsbetrieb eines alternativen Zentrums in Ostberlin gehören, kann mensch nie wissen was noch daraus wird. Dies ist darum eine Einladung auch über das heutige After-Demo-HipHop-Konzert, hinaus solidarisch an den Stadtrand zu fahren.Unterstützt die Strukturen vor Ort und verabredet euch statt in Friedrichshain oder Neukölln auf ein Getränk in der Zone.
Recherche-Artikel zu den Locations entlang der Demoroute
– »Zum Nudelholz« – Veranstaltungslocation der AfD Pankow in Weißensee
– Die Nazi-Anwaltskanzlei Wolfram Nahrath
– AfD-Treffen in Pankow-Heinersdorf gestört / Rechercheauswertung
Aktionen gegen AfD’ler und deren Treffpunkte vor der Demo:
– AfDler in Lichtenberg besucht (26.03.2017)
– Antifaschistischer Gedenkrundgang und AfD-Treffen in Pankow
Aufrufe zur Demo:
– Aufruf von NIKA und Antifa Nordost
– Aufruf der Friedel 54 zur Demo
– Aufruf des Rigaer Straßenplenums zur Demoteilnahme und Anreise