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Veranstaltungsreihe: Antimuslimischer Rassismus

rassismus-tötetAntimuslimischer Rassismus & muslimischer Feminismus
Mo. 05.09.2016 | 20.00 Uhr | BAIZ | Schönhauser Allee 26A (Prenzlauer Berg)
U-Bhf. Eberswalder Straße *

Referent*innen: Antifaschistische Linke International (ALI)
Veranstalter*innen: North East Antifa (NEA)

Widerworte! – Poetry Slam und Theater gegen antimuslimischen Rassismus
Mo. 12.09.2016 | 20.00 Uhr | ACUD macht neu (Veteranenstr. 21) | Mitte U-Bhf. Rosenthaler Platz
Veranstalter*innen: VVN-BdA, North East Antifa (NEA)

FÄLLT LEIDER AUS! Wir hoffen, die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können.

Infoveranstaltung: Antimuslimischer Rassismus
Do. 15.12.2016 | 19.00 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | 10119 Berlin

Referentin: Prof. Dr. Imam Attia
Veranstalter*innen: North-East Antifascists (NEA)

Die ausführlichen Ankündigungstexte findet ihr im unteren Bereich!

Im Rahmen ihres Bundesparteitags im April 2016 hat die AfD ihr Sammelsurium an ultrakonservativen und reaktionären Programmpunkten um einen offenen Mobilisierungskatalog gegen den Islam erweitert. Damit versucht die AfD, an den in weiten Teilen der deutschen Mehrheitsgesellschaft virulenten antimuslimischen Rassismus anzudocken. Der antimuslimische Rassismus der AfD, speist sich aus tradierten europäisch-christlichen bzw. orientalisierten Islambildern. Zentrales Element des Antimuslimischen Rassismus ist die Verschwörungs- und Unterwanderungsfantasie einer „Islamisierung Europas“. Die etablierten bürgerlichen Parteien werden hierbei als ferngesteuert dargestellt und insbesondere linke Politiker*innen als “den Muslim*innen” gegenüber hörig verspottet.
Natürlich bestreitet die AfD entsprechende Rassismusvorwürfe und bezeichnete ihre Vorurteile gegen den „Islam“ als legitime Islamkritik. Diesen Abwehrmechanismus teilt die AfD mit Akteuren einer eher als bürgerlich zu bezeichnenden Islamkritik wie Necla Kelek, Henryk M. Broder oder Thilo Sarrazin. Sarrazin wehrte sich gegen entsprechende Rassismusvorwürfe im Zusammenhang mit einem Interview in der Zeitschrift “Lettre International” und seiner ersten Publikation in Buchform, „Deutschland schafft sich ab“, mit dem Abwehr-Paradigma der legitimen Islamkritik. So könne laut Sarrazin in weiten Teilen der muslimischen Community eine Tendenz zur Integrationsverweigerung festgestellt werden. Diese Feststellung sei nach Sarrazin nicht rassistisch, sondern beruhe auf empirischen Werten.
Um die AfD-Basis in Sachen „legitime Islamkritik“ zu schulen bzw. die antimuslimische Stimmung in Teilen des Wahlvolkes zu nutzen, gab die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag unter der Federführung von Björn Höcke im Juni 2016 ein Buch mit dem Titel „Der Islam. Fakten und Argumente“ heraus. Im Rahmen der entsprechenden Publikation werden selbstverständlich vorzugweise islamkritische Koryphäen zur ideologischen Beweisführung gegen den „Islam“ zitiert. Die Publikation soll auf Nachfrage an interessierte Bürger*innen verteilt werden und steht als PDF-Datei auf der Seite der Thüringer AfD Landesfraktion als Downloadlink bereit (afd-thl.de/buch-der-islam-fakten-und-argumente/). Nach den aktuellen Terroranschlägen in Deutschland und Frankreich verschärfte die AfD nochmals ihre Mobilisierung gegen den „Islam“. So erklärte der stellvertretende Parteivorsitzende in diesem Zusammenhang: „Vor dem Hintergrund der vielen schrecklichen Terroranschläge muss jetzt das Asylrecht für Muslime umgehend ausgesetzt werden bis alle Asylbewerber, die sich in Deutschland aufhalten, registriert, kontrolliert und deren Anträge bearbeitet sind. Nicht alle Muslimverbände sind Terroristen, aber religiös motivierter Terror in Deutschland ist bisher immer muslimisch gewesen“ bzw. „Wir können es uns aus Sicherheitsgründen nicht mehr leisten, noch mehr Muslime unkontrolliert nach Deutschland einwandern zu lassen. Unter den illegal eingewanderten Muslimen sind Terroristen und deren Zahl steigt ständig“. Mit diesen Forderungen will Gauland die antimuslimischen Positionierungen innerhalb seiner Partei in eine sicherheitspolitische Praxis auf Bundesebene überführen.

Aus linksradikaler bzw. antifaschistischer Perspektive fand bisher so gut wie keine explizite Auseinandersetzung mit den antimuslimischen Forderungen der AfD statt. Dies nehmen wir zum Anlass, mit einer entsprechenden Veranstaltungsreihe zu den Themenfeldern antimuslimischer Rassismus und muslimischer Feminismus linksradikale und antifaschistische Zusammenhänge für diese Themenkomplexe zu sensibilisieren.

 

Antimuslimischer Rassismus & muslimischer Feminismus
Mo. 05.09.2016 | 20.00 Uhr | BAIZ | Schönhauser Allee 26A (Prenzlauer Berg)
U-Bhf. Eberswalder Straße *

Referent*innen: Antifaschistische Linke International (ALI)
Veranstalter*innen: North East Antifa (NEA)

Seit den jihadistischen Anschlägen am 11. September 2001 wurde die Welt neu geordnet. Auf der einen Seite hat der „War on Terror“ zu einer massiven Destabilisierung im arabischen Raum beigetragen, als dessen Produkt aktuell der Islamische Staat gesehen werden kann. Auf der anderen Seite stehen Muslime*a in Westeuropa und den USA unter permanenter Verdächtigung und Rechtfertigungsdruck. Mit „A woman’s voice is a Revolution“ legt die Göttinger Gruppe Antifaschistische Linke International (ALI) eine Broschüre vor, die versucht, die eurozentrischen Zerrbilder „des Islam“ aufzubrechen. Eigentlich selbstverständlich, aber für linksradikale Gruppen in Deutschland nicht unbedingt üblich, entstand die Broschüre in enger Zusammenarbeit mit Menschen aus der muslimischen Comunity. Im Zentrum des Heftes stehen muslimischer Feminismus, die unterschiedlichen Kämpfe innerhalb des Islam und antimuslimischer Rassismus. Inwiefern ein gemeinsamer Kampf gegen Alltagsrassismus und Jihadisten erfolgreich sein wird, ist auch davon abhängig, ob und wie eine (deutsche) Linke hier den Kontakt zu progressiven und linken muslimischen Menschen sucht. Darüber wollen wir zusammen diskutieren.

Broschüre „A woman’s voice is a revolution“ lesen:
inventati.org/ali/index.php?option=com_content&view=article&id=2007:2016-04-26-06-37-49

 

Widerworte! – Poetry Slam und Theater gegen antimuslimischen Rassismus
Mo. 12.09.2016 | 20.00 Uhr | ACUD macht neu (Veteranenstr. 21) | Mitte

U-Bhf. Rosenthaler Platz
Veranstalter*innen: VVN-BdA, North East Antifa (NEA)

Als der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff vor sieben Jahren mit dem Satz “Der Islam gehört zu Deutschland” um Verständigung warb, hätte niemand geahnt, dass die Umdrehung dieser Aussage einmal Losung einer rassistischen Massenbewegung und Teil des AfD-Programms werden würde. “Nein, nein, nein” toben die PEGIDIST*INNEN trotzig: “Der Islam gehört nicht zu Deutschland”. Das Typische daran: Muslime, das sind nicht die eigenen Nachbarn, sondern immer “das Andere”. Initiativen wie das Jugendtheater Büro Berlin und i, Slam e.V. greifen dieses rassistische und diskriminierende Denken auf und haben es sich zur Aufgabe gemacht, gerade jüngeren Muslimen eine Stimme und eine Plattform zu verleihen.
“Da vor allem in Zeiten Sarrazins oftmals über die muslimische Jugend gesprochen wurde, selten aber mit ihnen, wollten wir eine Bühne schaffen, auf der sich gezielt die Stimme der jungen Muslime in Deutschland Gehör verschafft. Angesichts aktueller Ereignisse scheint dieses Ursprungskonzept leider noch immer notwendig zu sein. Noch immer werden Diskurse über junge in Deutschland lebende Muslime als Fremdkörper geführt.” (i, Slam e.V.)
„Pack uns alle in den Mixer und raus kommt mehr als Multikulti.“Dieser Satz … spiegelt sich insbesondere in unseren selbstinszenierten Produktionen wider.”
(Jugendtheater Büro Berlin)
Der Rassismus gegen Muslime ist weit verbreitet, vielfach akzeptiert. Am 12. September wird es darum Zeit für ein paar Widerworte.  FÄLLT LEIDER AUS! Wir hoffen, die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können.

Infoveranstaltung: Antimuslimischer Rassismus
Do. 15.12.2016 | 19.00 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | 10119 Berlin

Referentin: Prof. Dr. Imam Attia
Veranstalter*innen: North-East Antifascists (NEA)

Antimuslimischer Rassismus am rechten Rand hat eine spezifische Ausprägung, ist aber eingebettet in Alltagsrassismus und verschiedene gesellschaftliche Diskurse. Er ist verbunden mit allgemeinem ›Wissen‹ und alltäglichem Reden über ›Muslim_innen‹ und ›Islam‹. Antimuslimischer Rassismus wird zu einer sozialen Praxis, die Menschen, die als Muslim_innen markiert sind, an der gleichberechtigten Teilhabe an Gesellschaft hindert, ihre Ressourcen blockiert und ihnen signalisiert, dass sie fremd und unerwünscht seien. Auch wenn er sich dort besonders drastisch artikuliert, so ist antimuslimischer Rassismus kein Phänomen des rechten Rands, sondern befindet sich in ›bester Gesellschaft‹.

 

 

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