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Unangemeldete Spontan-Demo gegen Rassisten-Mob

buch_lichterkette_20141113_01Unangemeldete Spontan-Demo gegen Rassisten-Mob

Für den 13. November hatten Anwohner*innen und organisierte Neonazis in Buch zur Lichterkette am Bauzaun der geplanten Flüchtlings-Container-Unterkunft aufgerufen. Dagegen demonstrierten rund 50 Antifaschist*innen am selben Abend in Buch.

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Weitere Fotos: [Flickr]

Demo durchs Viertel, Platz besetzt…

Die Donnerstags-Kundgebung der Bucher Rassist*innen fand an diesem Tag zum dritten Mal in Folge statt, zum zweiten Mal in Form einer Lichterkette. Die rassistische „Bürgerinitiative“, die auf Facebook unter dem Namen „Kein Asylanten- Container Dorf in Buch“ agiert, kündigte vergangene Woche an, die Lichterkette wöchentlich durchzuführen.

buch_lichterkette_20141113_02Eine Stunde vor Beginn der Kundgebung sammelten sich 50 Antifaschist*innen in BUch und führten eine unangemeldete Spontandemo durch. Rund eine Dreiviertelstunde lief der Demozug durch den Bucher Plattenbau-Kiez und informierte mit Flugblättern und Redebeiträgen die Anwohner*innen über das Anliegen der Demo. Es wurde Stellung bezogen gegen die rassistische Stimmungsmache und sie forderten dazu auf, sich von den Aktionen gegen Geflüchtete zu distanzieren.

Eine halbe Stunde vor Kundgebungsbeginn wurde die Stelle am Zaun, die die Bürgeritiative für ihre Veranstaltung gewählt hatte, besetzt. Rassistische Anwohner*innen und zahlreiche Neonazis sammelten sich im Laufe des Abends (rund 100) und waren über das spontane Erscheinen der Antifaschist*innen sichtlich verärgert. Die Lichterkette, die sich durch Megaphon-Beiträge von NPD-Kadern zu einer Kundgebung mauserte, wurde durch Parolen, Redebeiträge und eine gehörige Portion Hähme übertönt und immer wieder gestört.

buch_lichterkette_20141113_03Die Parole „Wer mit der NPD demonstriert ist ein Nazi“ wurde an diesem Abend immer wieder gerufen und war quasi inoffizielles Motto des Gegenprotestes. „Ist der Ali kriminell, in die Heimat aber schnell“, „Buch bleibt Deutsch!“ und ähnliche Parolen aus dem NPD-Repertoire grölte der Mob auf der anderen Seite. Zahlreiche Funktionäre aus NPD- und Kameradschaftsstrukturen waren zugegen und agierten Hand in Hand mit den Anwohner*innen.

Nach einer Stunde machten sich die Antifaschist*innen auf den Rückweg. Hierbei wurden sie von der Polizei kurzzeitig behindert. Ein Neonazi wurde wegen dem Zeigen des „Deutschen Grußes“ von Beamten kurzzeitig festgenommen. Die Anzeige ging von einem der Securitys aus, der den Bauzaun bewacht. Gegen Mitarbeiter des Sicherheistdienstes und gegen den Zaun gab es in den vergangenen Tagen immer wiede Aktionen.

buch_lichterkette_20141113_04An einem Infostand der Parteien Die.LINKE und der SPD gab es an dem Abend überraschenderweise viele aufgeschlossene Gespräche, die zeigten, dass nicht alle Skeptiker*innen der neuen Containerunterkunft bereit sind mit Rechten zu demonstrieren.

Wir jedenfalls werten den Abend als positiv, da es gelungen ist eine reine Defensivhaltung zu überwinden und den Zeitpunkt der eigenen Aktion nicht ausschließlich von Neonazis und Polizei diktieren zu lassen.

Montag, 17. November: Fackelmarsch in Buch

Für den kommenden Montag ruft die Bürgerinitiative, die mittlerweile Teil des rechtsradikalen Berliner Anti-Asyl-Initiative-Netzwerkes ist, zu einer Demo mit Fackeln auf.

Treffpunkt der Rassist*innen ist 17. November 2014, 20.00 Uhr an der Wiltbergstraße / Walter-Freidrich-Straße.

Kommt am Montag nach Buch!
Kein Fußbreit den Rassist*innen!

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