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Antifa goes Brandenburg

Sa. 21. Oktober | 18 Uhr | S-Bahnhof Teltow Stadt/Ahlener Platz
Demo gegen Naziangriffe: Keine Homezone für Nazis! Rechte Strukturen Zerschlagen

Organisation: Antifa Teltow Kleinmachnow Stahnsdorf (Link zu Instagram)

Vortreffpunkte:
Berlin-Südkreuz
17:15 Uhr / Gleis 1 / S 25
Potsdam-Hbf
17:00 Uhr / Busgleis 5
jeweils in Fahrtrichtung vorne

danach zum NEA-Tresen im Bandito-Rosso (Lottumstraße 10A, Berlin-Pberg)
offen ab 20 Uhr | kühle Getränke, Kicker, Infotisch

Aufruf:

15 Jahre nach der letzten Antifademo in Teltow wird es mal wieder Zeit auf die Straße zu gehen und am 21.10. ein deutliches Signal gegen die seit Jahren normalisierten Nazistrukturen in der Stadt zu setzen!

Gegen den Fascho-Tattooladen „Ordo Tattoo“, durch den ständig Geld in die Naziszene fließt, gegen die rechten Kneipen, als Treffpunkte und Rückzugsräume der Faschos, gegen die umtriebige Rechtsrock-Band „Sacha Korn“ und die permanenten Naziaktivitäten der verschwörungsideologischen sog. „Freiheitsboten“ in der Region, sowie gegen die bundesweiten Wahlerfolge der faschistischen Partei AfD und dessen Folgen, die täglich auch hier immer spürbarer werden.

Für die befreite solidarische Gesellschaft und das schöne Leben für alle!

Ein weiterer Anlass ist der versuchte Angriff von drei Neonazis mit Teleskopschlagstock am Bahnhof Teltow in der Nacht zum 14.09.23 auf einen Antifaschist.
Ein Angriff auf einen, ist ein Angriff auf uns alle und dieser wird hiermit beantwortet!
Wenn Nazis angreifen, sorgt dafür dass sie es nie wieder tun!

Es gibt also Grund genug gemeinsam mal wieder ordentlich auf den Tisch zu hauen!
Deshalb kommt zahlreich am Samstag, den 21. Oktober um 18 Uhr zum S-Bahnhof Teltow Stadt/Ahlener Platz und zeigt mit uns den Faschos, was wir von ihnen halten!

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So. 22. Oktober 2023 | 17:30 Uhr | Bahnhof Falkensee
Demo gegen den Auftritt von Daniele Ganser in der Stadthalle

Organisation: Antifa Falkensee (Link zu Instagram)

Vortreffpunkte:
Berlin-Alexanderplatz
16:10 Uhr / Gleis 2 / RE1
Berlin-Spandau:
16:35 Uhr / Gleis 3 / RE1
jeweils in Fahrtrichtung vorne

Aufruf:

Am 22.10.23 tritt Daniele Ganser in der Stadthalle Falkensee auf. Ganser gilt als Einstiegstheoretiker des Verschwörungs- und Querdenker Spektrums. In seinen Vorträgen übt er etwa Kritik an der Nato und dem Profitstreben multinationaler Konzerne, jedoch sind manche seiner gezogenen Schlüsse mit Verschwörungserzählungen durchzogen. Beispielsweise wird 9/11 von Ganser als ein »Inside-Job« bezeichnet. Derlei Ansichten weckten bereits früh das Interesse verschwörungsideologischer Milieus für Gansers inhaltliche Angebote. Genau dieses Publikum wird am 22. Oktober in Falkensee anreisen. Aus diesem Anlass rufen antifaschistische Gruppen zur Demo gegen Gansers Auftritt auf. Die Demo führt als Zubringer zur Kundgebung des Bündnis gegen Rechts, das vor der Stadthalle eine Kundgebung angemeldet hat.

Ein paar Worte über Ganser

Dass Rechte sich auch für die selben Themen wie mensch selbst interessieren, heißt nicht zwangsläufig dass jene Themenfelder rechts sind oder mensch selbst ein rechtes Weltbild pflegt. Sich aber nicht klar gegen rechte Strukturen und Ideologien abzugrenzen, ermöglicht es Rechten Raum zu gewinnen. Und genau das macht Daniele Ganser nicht. Mit seinem Gerede von der »großen Menscheitsfamilie«, zu der eben auch Rechte gehören, mit denen ja auch geredet werden müsse, hat Ganser über Jahre diesen Leuten bei ihren Bestrebungen nach politischer Raumgewinnung geholfen. Zu Gansers herbesten Schnitzern gehörte die Publikation seiner Artikel im Compact-Magazin.
Die Zeitschrift ist eine der wichtigsten Publikationen und Kampagnenmaschinen der verschwörungsideologischen Rechten im deutschsprachigen Raum.

Im Rahmen eines vom Compact-Magazin initialisierten Videotalks, diskutierte Ganser mit dem Rechtsterroristen Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer der rechtsterroristischen »Wehrsportgruppe Hoffmann«. Moderiert wurde der entsprechende Videotalk, bezeichnender Weise vom Compact-Herausgeber, Jürgen Elsässer. Elsässer selbst ist in Falkensee ansässig, von wo aus er bundesweite sein extrem rechtes Netzwerk koordiniert.

Zeig uns deine Fans

Auch wenn Ganser seit längerem nicht mehr für Compact schreibt, Einladungen aus der extrem Rechten weitestgehend meidet und tendenziell »nur« noch mit »Schwurblern« Interviews führt, so bleibt der Kult um ihn in den rechten Teilen seiner Fanbase ungebrochen. So verteilten AfD-Anhänger*innen in den letzten Wochen Flyer, die für die Veranstaltung warben. Das passt ganz gut zu der Kernschmelze aus AfD-Mitgliedern, rechten »Friedensaktivist*innen« und Pandemieugner*innen, wie sie in unserer Nachbarstadt Nauen beheimatet ist. Ein reisefreudiges Volk, das offen mit dem Höcke-Flügel der AfD sympathisiert und Angebote, wie das Ganser-Event in der Stadthalle aktiv besucht.
Auch in den lokalen Telegram-Gruppen, die aus dem Milieu Coronaleugner*innen übrig geblieben sind und in den Kreisen der Partei »dieBasis« wird aktuell fleißig Werbung gemacht. Dass Ganser gleich an zwei Terminen in Falkensee mit seinen Vorträgen residiert, ist kein Zufall. In der Region hat sich im Zuge der Coronapandemie eine gefestigte Verschwörungsszene herausgebildet, die bereit ist für Gansers Shit-Show das nötige Geld hinzublättern.

Gansers Auftritte sind rar und seine Veranstaltungen entsprechend besucht. 2.800 Besucher*innen wohnten im März 2023 in Hannover dem Auftritt des selbsternannten »Friedensforschers« bei. Die räumliche Nähe zum Ballungsraum Berlin lassen auch für Falkensee hohe Besucher*innenzahlen realistisch erscheinen.

Hauptsache der Rubel rollt

Ein weiteres Problem ist, dass es nicht das erste Mal ist, dass ein Verschwörungsideologe in der durch den Bürgermeister verwalteten Stadthalle eine Plattform bekommt. Erst Anfang dieses Jahres durfte der Holocaustleugner und QAnon-Anhänger Friedemann Mack eine Veranstaltung in der Stadthalle abhalten.

Im April 2022 fand in der Stadthalle der Comebackkampf des Profiboxers Tom Schwarz statt. Dieser hatte seiner Expartnerin mit gezielten Schlägen den Kiefer 3-mal gebrochen.
Auch hier gab es eine Gegenkundgebung. Die Reaktion des damals amtierenden und verantwortlichen SPD-Bürgermeisters Heiko Müller? Irgendetwas zwischen Schweigen im Walde und »da kann man halt nichts machen«. Unter Müller, der 16 Jahre lang den Bürgermeisterposten bekleidete und damit auch Verantwortung für die Stadthalle hatte, etablierte sich auch die Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfirma »German Security« bei Stadthallenevents. »German Security« ist durchsetzt mit Rechten und beschäftigt bekannte Neonazis. Das Schulterzucken der Verantwortlichen ist verantwortungslos. Und ja, wir denken »da kann man schon was machen«.

Verantwortung übernehmen: Rechten keine Basis bieten

Egal ob nun Bürgermeister oder Veranstalter*innen der Stadthallenvents: Was wir von allen Beteiligten fordern ist ein Minimum an Ethik was ihre Veranstaltungs- und Bookingpolitik anbelangt. Denn Geld ist nicht alles.

Die Stadt Falkensee in Vertretung durch ihren neuen Bürgermeister Heiko Richter, als auch das Vermietungs Eventmanagement der Stadthalle »GEGEFA« trägt Mitverantwortung dafür ob Falkensee zum überregionalen Pilgerort für Verschwörungsideologie-Fans wird und ob dadurch rechte Netzwerke vor Ort gestärkt werden.

Beflügelt durch ihre Wahlerfolge in Hessen und Bayern reibt sich die AfD mit Blick auf die Brandenburger Landtagswahlen im kommenden Jahr jetzt schon die Hände. Das Spektrum der Querdenken-Szene, dass gerade im Osthavelland stark ist, wird von der AfD als deren Mobilisierungsmasse und politisches Vorfeld betrachtet. Und viele Querdenker*innen verorten sich mittlerweile sogar selber so.

Wir wollen an dieser Stelle noch mal daran erinnern dass mit dem Falkenseer Reichsbürger Sven Birkmann derzeit ein Anhänger dieser Szene vor Gericht sitzt, der im Begriff war ein bewaffnetes  Netzwerk aufzubauen und Entführungen zu planen.

Der Rechtsruck rollt und er wird weitere Menschenleben kosten, wenn wir ihn nicht stoppen. Es liegt darum am Handeln von uns allen, dazu beizutragen, dass diese Strukturen in unseren Städten, Dörfern und Gemeinden nicht weiter an Einfluß gewinnen.

Auf die Straße!

Wer keine Bad Publicity will, holt sich nicht die Daniele Gansers, Friedemann Macks und Tom Schwarz’s dieser Republik in die Stadt. Damit uns sowas in Zukunft erspart bleibt, rufen wir zum Gegenprotest am 22. Oktober auf. Wir planen um 17:30 eine Zubringerdemo vom Falkenseer Bahnhof hin zur Kundgebung des Bündnis gegen Rechts vor der Stadthalle.

Wir rufen alle Menschen im Osthavelland und alle Antifaschist*innen in Brandenburg und Berlin dazu auf mit uns in Falkensee auf die Straße zu gehen.

+ Kommt in bunter Kleidung, um den Verschwörungsideolog*innen zu zeigen dass wir für Farbe und Vielfalt stehen!
+ Ja zu Kritik an Kapitalismus und Krieg! – Nein zu Rechtsoffenheit und Kooperation mit Faschos!
+ Keine Plattform für Rechte, weder in Falkensee noch anderswo!

Antifa Falkensee
(Oktober 2023)

 

 

 

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