Gedenken an die Befreiung Weißensees vom deutschen Faschismus
Gedenkrundgang und Film
So, 23. April 2023
14:00 Uhr:
Antifaschistischer Rundgang auf dem jüdischen Friedhof
Treffpunkt: vorm Jüdischen Friedhof Weißensee, auf dem Markus-Reich-Platz
Veranstalter*innen: VVN-BdA Weißensee-Hohenschönhausen
(Hinweis: männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen, man kann sie vor Ort ausleihen)
16:30 Uhr:
Filmvorführung
„Der letzte Partisan“
(Produktionsjahr: Israel 2021)
in der „Antifaschistischen Zone“
im Kultur und Bildungszentrum (KuBZ)
Bernkasteler Straße 78,13088 Berlin
Veranstalter*innen: North East Antifa (NEA)
Mitte April 1945 begann im Kampf gegen den deutschen Faschismus die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkrieges in Europa, die Schlacht um Berlin. Die ersten ersten sowjetischen Einheiten unter dem Befehl von General Nikolai Bersarin erreichten in der Nacht zum 22. April die Stadtgrenze bei Marzahn. Sie stoßen auch über Malchow, Wartenberg, Falkensee und Hohenschönhausen auf Weißensee. Die Hauptkräfte der Roten Armee dringen mit Panzern in die Berliner Allee ein, weitere Einheiten wählen den Weg über die Buschallee bzw. die Lichtenberger Straße (heute Indira-Gandhi-Straße). Am 23. April, nachmittags durchschritt der erste sowjetische Soldat das Tor des Jüdischen Friedhofs Weißensee. Die nationalsozialistischen Truppen flüchten panikartig vor den sowjetischen Panzern Richtung Innenstadt. Die Einwohner*innen hängen weiße Tücher aus den Fenstern. Weißensee wird als erster Stadtbezirk Berlins vom deutschen Faschismus befreit.
Mit einem Gedenkspaziergang über den jüdischen Friedhof Weißensee und der Vorführung des Films „Der letzte Partisan“ wollen wir an die Rote Armee, die Widerstandskämpfer*innen und ihren Verdienst bei der Zerschlagung der Nazibarbarei erinnern.
Rundgang über den jüdischen Friedhof
Unser Weg über Europas größten jüdischen Friedhof wird uns am Ehrengrab für Herbert Baum und seine Widerstandsgruppe vorbeiführen, am Grab des sowjetischen Soldaten Michail Bodjana, an einem Grabmal, das untergetauchten Juden als Versteck und Schlafasyl diente, am Urnenfeld mit Aschen aus Konzentrationslagern und an den Gräbern der Widerstandskämpferin Hilde Eisler und des Schriftstellers Stefan Heym, der mit der US-Army als Befreier nach Deutschland zurückkam.
Film: „Der letzte Partisan“
Der emotionale Anti-Kriegsfilm erzählt die auf Tatsachen beruhende Geschichte des realen Kriegsveteranen Leonid Berenshtein, der seinen Dienst im Zweiten Weltkrieg in Interview-Passagen reflektiert. Als seine Kampfeinheit im Rahmen der Schlacht um Kiew im Winter 1941 aufgerieben wird, bleibt dem jüdischen Rotarmisten Leonid Berenshtein nur die Flucht. Dem Tode nahe wird er von Soldaten der Partisaneneinheit gerettet, denen er sich anschließt. Doch auch unter seinen Verbündeten grassieren antisemitische Vorurteile, weshalb er fortan unter falschem Namen kämpft. Durch erfolgreiche Guerillaeinsätze gegen die deutschen Besatzer, verdient sich Leonid den Respekt seiner Mitkämpfer*innen und der lokalen Armeeführung.