1. Mai Wedding – Keine rechte Demo durch unser Viertel!
Proteste gegen Querfront-Aufmarsch: So. 01.05.2022
Gegen-Kundgebungen:
13:00 Uhr | Nettelbeckplatz (Wedding)
14:30 Uhr | Leopoldplatz (Wedding)
14:45 Uhr | Seestraße/Groninger Straße (Wedding)
15:00 Uhr | Pankstraße/Badstraße (Wedding)
15:00 Uhr | Blochplatz (Wedding)
15:30 Uhr | Osloer Straße/Koloniestraße (Wedding)
Savepoint: 13:00-14:30 Uhr | Café Cralle (Hochstädter Straße 10A / Wedding)
Mehr Infos & Updates: @antifawedding
Twitter: #b0105wedding
Indymedia: Querfront und Nazischweine raus aus dem Wedding!
Anwohner*innen-Infos: www.berlin-gegen-nazis.de
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Am 1. Mai ruft die sogenannte „Freie Linke“ mit anderen Gruppen aus dem verschwörungsideologischen Spektrum, namentlich „Die Basis“, „Freedom Parade“ und „Wir sind viele“, zur Demo durch den Wedding auf. Einen Aufruftext gibt es nicht, das beworbene Layout verspricht in einer wilden Mischung die Themen Anti-Corona-Impfungen und Krieg miteinander zu verbinden. Startpunkt soll der Nettelbeckplatz sein, wo in der Vergangenheit bereits mehrmals Feste der Berliner Coronaleugnungs-Szene stattfanden. Dies ist eine bewusste Provokation gegen linke Strukturen aus dem Wedding, die auf dem Nettelbeckplatz in den vergangenen Jahren mehrere Demos und Kundgebungen gegen Femizide abgehalten haben und sich für eine Umbenennung des Platzes als Widerstandsplatz einsetzen.
Schon seit längerer Zeit ist zu beobachten, dass der Wedding sich zu einem Hotspot der Berliner Coronaleugnungs-Szene herauskristallisiert. Hier gibt es in der Seestraße 101 das Café Mandelzweig des islamfeindlichen AfD-Sympathisanten und christlichen Fundamentalisten Christian Stockmann, in dem sich regelmäßig Gruppen der Szene treffen und das als Lager- und Verschickungsort für ihre Propaganda genutzt wird. Seit einigen Monaten wird außerdem der Hinterhof Prinzenallee 82 und eine Wohnung im Seitenflügel 1.OG rechts des selben Hauses für Partys, Videodrehs und Treffen von Partyclown Michael Bründel und seiner „Freedom Parade“ genutzt. Bründel ist nicht nur ein aktiver Teil der Berliner Querdenken-Szene, sondern tritt auch mit Faschisten wie Ignaz Bearth oder dem sogenannten „Volkslehrer“ Nikolai Nerling auf. Seit die Szene im Wedding ihre Treffen hat, häufen sich verschwörungsideologische Schmierereien und Aufkleber im Kiez. Immer häufiger werden die Demonstrationen der Szene hierher verlagert.1)
Das Themenfeld Corona-Pandemie verliert für die verschwörungsideologische Szene seit geraumer Zeit an Attraktivität und es werden neue Themen gesucht. Der Krieg in der Ukraine bietet der Szene hier Anknüpfungspunkte an alte Strukturen der Querfront-Aktivist*innen aus Zeiten der sogenannten Friedensmahnwachen. Diese verschwörungsideologische Querfront versucht speziell in Berlin und Hamburg in zunehmendem Maße sich traditionell linke Themenfelder, linke Symboliken, linke Räume, Viertel und Orte in der Stadt, aber auch linke Daten, anzueignen. So ist es kein Zufall, sondern Strategie einer gefährlichen Querfront, wenn verschwörungsideologische Demonstrationen an Orten wie dem Nettelbeckplatz, dem Görlitzer Park, dem Oranienplatz, dem Mauerpark oder der Kastanienallee starten oder vorbeiziehen. Es ist ein Angriff auf unsere Kieze und ein Versuch linke Themenfelder, Orte und Daten zu besetzen. Diesen Angriff müssen wir entschlossen abwehren. Was passiert, wenn wir uns der versuchten Aneignung unserer Räume und Plätze nicht entgegenstellen, wurde erst kürzlich während des Berliner Ostermarsches eindrücklich demonstriert. Die „Freie Linke“ und ihr rechter Anhang konnten ungestört auf einer ursprünglich linken, antimilitaristischen Demo wie dem Ostermarsch mitspazieren und den Schulterschluss mit anderen Demonstrationsteilnehmer:innen suchen. Den Versuch einer solchen Querfront gilt es aus einer antifaschistischen Perspektive immer entschlossen zu verhindern. Irrationalen Querfrontideolog:innen wie der „Freien Linken“ darf keine Bühne gegeben werden. Die „Freie Linke“ ist keine linke Gruppierung. Sie setzt nicht auf Solidarität, ihr Freiheitsbegriff ist ein rein individualistischer. Auf ihren Demonstrationen läuft sie ganz bewusst Seite an Seite mit Rechten, Faschist:innen und Antisemit:innen.
Wir dürfen uns den 1. Mai nicht von dieser Querfront nehmen lassen! Am 1. Mai sollten unsere Straßen und Kieze ein Ort sein, an dem antikapitalistische und antifaschistische Positionen zum Ausdruck gebracht werden. Daher rufen wir euch auf: Stellt euch diesem Aufmarschversuch entgegen! Zeigen wir den Querdenker:innen klar, dass sie sich in unserem Kiez nicht breit machen können! Der Wedding bleibt antifaschistisch und solidarisch! Macht Lärm, hängt Transparente aus euren Fenstern und lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die rechtsoffenen Corona-Leugner:innen nicht ungestört durch unsere Straßen laufen können!
Unsere Forderung muss sein: Damals wie heute, wehret den Anfängen!
Kein Raum dem Irrationalismus!
Querfront zerschlagen!