Gedenken anlässlich der Pogrome 1938:
Di. 09.11.2021 | 15:00 Uhr | Jüdischer Friedhof Weißensee (Herbert-Baum-Straße 45 / Weißensee)
Kranzniederlegung mit Redebeiträgen von jüdischen Aktivist:innen und der VVN-BdA. Bringt gern selber Blumen mit.
Als Novemberpogrome werden die Terrorakte gegen Jüd:innen, die vor allem am 9. und 10. November 1938 im gesamten Deutschen Reich stattfanden, bezeichnet. Die Gewaltaktionen wurden von der NS-Führung zentral organisiert und mit einem hohen Maß an Eigeninitiative der Angehörigen der SA und SS auf lokaler und überegionaler Ebene durchgeführt.
Dabei wurde ungefähr 400 Menschen ermordet oder in den Suizid getrieben. Über 1.400 Synagogen und Betstuben sowie etwa 7.500 Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört, jüdische Friedhöfe und andere Einrichtungen der Gemeinden wurden verwüstet.
Diese Angriffe auf Jüd:innen und ihr Eigentum geschahen nicht nur unter den Augen ihrer Nachbar:innen, sondern unter deren maßgeblicher Beteiligung.
In den Tagen danach verhaftete die Gestapo etwa 30.000 jüdische Männer und verschleppte sie in Konzentrationslager, Hunderte wurden dort ermordet oder kamen zu Tode. Überlebende Häftlinge wurden größtenteils nach einigen Wochen und Monaten erst wieder freigelassen.
„Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen.“ – mit diesen Worten des Auschwitz Überlebenen Primo Levi wird uns bewusst, dass antisemitische und faschistische Gedanken, Reden und Taten nicht nur in der Vergangenheit liegen. Gemeinsam stellen wir uns gegen das Erstarken rechter Kräfte, hier vor Ort in Weißensee, in Berlin, in Deutschland, in Europa und auf der ganze Welt.
Lasst uns darum die Pogrome von morgen schon heute zu verhindern!
Antisemitismus und Rassismus bekämpfen!