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Linkes Sommerkino 2021

Linkes Sommerkino 2021
in der Freilichtbühne Weißensee, Große Seestraße 8-10

„Tania la Guerrillera“ – Ein Dokumentarfilm über Tamara Bunke, Che Guevara und die Revolution
Open-Air-Kino und Diskussion:
Mi. 01.09.2021 | 19:00 Uhr (Einlass) | 19:45 Uhr (Diskussion) | 20:30 (Filmstart)
Diskussion mit: Proyecto Tamara Bunke, Cuba Sí, Interbrigadas

Um eine Spende beim Eintritt wird gebeten. Und: Bitte kommt geimpft, genesen oder mit aktuellem Corona-Test!

Von den Ideen Ernesto »Che« Guevaras und der Internationalen Solidarität geleitet reiste die DDR-Bürgerin Haydée Tamara Bunke Bíder 1961 nach Kuba aus. Im April 1967 fiel sie unter dem Kampfnahmen Tania la Guerrillera im Freiheitskampf in Bolivien. Heute wird Solidarität gegenüber Kuba nicht mehr mit der Waffe in der Hand ausgetragen.

Gezeigt wird der biografische Film »Tania la Guerrillera. Ein Dokumentarfilm über Tamara Bunke, Che Guevara und die Revolution« aus dem Jahr 1991 und anschließend u.a. mit dem Proyecto Tamara Bunke über Solidarität mit Kuba heutzutage gesprochen.

 


 

„La mort de Guillem“ – Ein Dokumentarfilm über das Leben von und den Mord an Guillem Agulló i Salvador
Open-Air-Kino und Diskussion:
Mi. 08.09.2021 | 19:00 Uhr (Einlass) | 19:30 kurze Einführung und Filmvorführung | danach: Podium
Diskussion mit: Betlem Aqulló (Schwester von Guillem), Carlos Marques-Marcet, Núria Cadenes (Autorin)

Der Film wird auf katalanisch mit englischen Untertiteln gezeigt. Um eine Spende beim Eintritt wird gebeten.
Und: Bitte kommt geimpft, genesen oder mit aktuellem Corona-Test!

Guillem Agulló, an 18-year-old antifascist and militant of the Catalan pro-independence left, is stabbed in the heart by a group of neo-Nazis in 1993. His family, devastated, will fight against the manipulation of his death, and for dignifying his memory. A memory that will become a symbol of a whole generation of young anti-fascists.
Who was Guillem? Was the trial a sham? How did his murder transform anti-fascist activism? Does the extreme right continue to act with impunity in the Spanish State?

Guillem Agulló i Salvador (1974 – 11.04.1993) war ein junger Antifaschist aus Burjassot (València), Mitglied der Unabhängigkeitsorganisation “Maulets” und des antirassistischen Kollektivs “SHARP”.

Am 11. April 1993 wurde Guillem Agulló im Alter von 18 Jahren von der rechtsextremen Gruppe “Komando Marchalenes IV Reich”, benannt nach dem Nazi-Regime, in Montanejos (Castelló) ermordet. Pedro Cuevas Silvestre, der gestandene Mörder, wurde zu 16 Jahren verurteilt, von denen er nur 4 im Gefängnis absitzen würde. Die restlichen Mitglieder der Gruppe wurden freigesprochen.
Das Gericht wollte verstehen, dass es sich um einen Jugendkampf ohne politische Beteiligung handelte. Daher wurde ein ganzer rechtlicher, medialer und politischer Rahmen geschaffen, um zu versuchen, die Angehörigen zu kriminalisieren und alle politischen Motive des Verbrechens zum Schweigen zu bringen.
Die Komplizenschaft der damaligen Regierungsparteien, PSOE und PP, die nicht wollten, dass das Problem der faschistischen Gewalt auf sie übergreift, hielt die Version des Gerichts aufrecht.
“Guillem jódete” (“Guillem, fick dich”) wurde jedoch bald zu einem Banner und einem provokativen Schrei der extremen Rechten in València, der bis heute überlebt.

Die größte Straffreiheit würde sich in den folgenden Jahren mehrfach bestätigen. Ein Beweis dafür war die “Operación Panzer”. Im Jahr 2005 löste die Guardia Civil eine Neonazi-Gruppe, “Frente Antisistema” (FAS) in València, auf, die mit verbotenen Waffen handelte; ein riesiges Arsenal an Munition, Kriegswaffen, Sprengstoff, Zündern, Messern, Nazisymbolen sowie faschistischer Propaganda und Literatur anhäufte; und sich mit der Jagd auf linke Aktivist*innen, Migrant*innen und Homosexuelle*n beschäftigte. Von dieser “Operación” wurden 27 Personen verhaftet und in 2014 freigesprochen, unter ihnen Pedro Cuevas. Nach dem Prozess und nach der Zerstörung des Arsenals verlangten die Neonazis die Rückgabe des beschlagnahmten Materials, und der Staat musste sie mit großen Summen entschädigen.
Ein weiterer Beweis war der Eintritt von Pedro Cuevas in die Neonazi-Partei “Alianza Nacional” im Jahr 2007, der sogar so weit ging, in der Gemeinde Xiva für den Stadtrat zu kandidieren.

Mit dieser neonazistischen Verbindung zum Mörder von Guillem war klar, dass der Prozess eine Farce war.

Der Zeit und dem bedingungslosen Kampf der Familie Agulló gelang es, den Sozialprozess zu gewinnen. Heute ist Guillem in Büchern, Liedern, Filmen, Diskussionen,… er ist präsenter denn je. Guillem Agulló ist zu einem Symbol für eine ganze Generation geworden, die diesen Fall zum Banner des antifaschistischen Kampfes gemacht hat. Und wie der Slogan sagt: “Guillem Agulló, ni oblit ni perdó!” (“Guillem Agulló, weder vergessen noch verzeihen!”).

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