8./9. Mai 2021 – 8./9. мая 2021 – Erinnern heißt kämpfen
Gedenken an die Befreiung: Sa. 08.05.2021
ab 10:00 Uhr: Gedenken, Info-Stand & Redebeiträge
ab 15:00 Uhr: Kundgebung mit Musik & Redebeiträgen
Sowjetisches Ehrenmal Buch (Wiltbergstraße / Pankow)
Vortreffpunkt: 14:30 Uhr S-Bahnhof Pankow (am Gleis)
Veranstalter*innen: DIE LINKE. Pankow, North-East Antifascists [NEA], Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) Pankow, Kommission für Bürgerarbeit Pankow, Roter Stern Berlin & Pankower Aktivistische Organisation (PAO)
Außerdem:
Antifa-Fahrradtour zum Tag des Sieges:
12:00 Uhr | Sowjetischen Ehrenmal Schönholzer Heide (Pankow)
Mehr Infos: neuntermai.vvn-bda.de
Video: Spuren des Widerstands – Der 8. Mai 2020 im Nordosten von Berlin (re:volt magazine)
Aufruf zum Gedenken an die Befreiung am 8. Mai in Pankow-Buch
8./9. Mai 2021 – 8./9. мая 2021 – Erinnern heißt kämpfen
Das antifaschistische Bündnis 8. Mai in Pankow-Buch ruft alle Pankower*innen auf, am 8. Mai 2021 am sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Buch ein Zeichen der Mahnung und des Friedens zu setzen.
Wir wollen den Befreier*innen danken und ein Zeichen gegen Krieg und Faschismus setzen. Nur so wird der 8. Mai 1945 nicht aus unserem historischen Gedächtnis verschwinden und er darf es auch nicht.
Ja, wir feiern den 8. Mai auch 2021 als den Tag der Befreiung durch die Alliierten und daran hatten die Streitkräfte der Sowjetunion einen besonders hohen Anteil. Ihre Opfer im Kampf gegen die mordende Wehrmacht des faschistischen Deutschlands waren unermesslich.
Dieses Gedenken darf nicht mit der Bewertung aktueller Politik der Russischen Föderation oder mit der Bewertung anderer historischer Ereignisse vermischt werden.
Den 8. Mai begehen heißt: Wir trauern und wir gedenken der millionenfachen Opfer. Wir danken den Befreier*innen und wir eignen uns historisches Wissen an. Es ist ein trauriges Fundament, auf dem eine Zukunft aufgebaut wurde und weiter aufgebaut wird. Das Fundament muss man kennen. Wir feiern den Tag als wirkliche Befreiung. Nutzen wir den Tag, um nachzuempfinden, was durch den Faschismus verloren ging, was die Menschen Hitlerdeutschlands verbrochen und zu verantworten haben und warum der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung war.
Die Deutschen in Hitlerdeutschland mussten von sich selbst befreit werden, von Diktatur, Krieg, vom Drang nach Vernichtungsfeldzügen, von Tyrannei, Rassismus und Unmenschlichkeit.
Der deutsche Faschismus drang in alle Bereiche des Lebens und der Gesellschaft. So wurden in Deutschland und in ganz Europa jüdische und progressive Vereine in Kultur und Sport verboten. Vereine mussten ihre jüdischen Mitglieder ausschließen und taten dies leider häufig auch durch eigene Überzeugung. Wir wollen daher an diesem Tag auch allen Sportler*innen gedenken, die Entrechtung und Grausamkeit zur Zeit des Nationalsozialismus erfahren haben und an jene erinnern, die in ihren Strukturen Widerstand leisteten. Damit wollen wir auch auf die Verantwortung von Verbänden und Vereinen für unser gesellschaftliches Miteinander aufmerksam machen.
Die Skandale um die nazistischen und rassistischen Netzwerke bei Polizei und Bundeswehr, Verherrlichung der Wehrmacht, Umdeutungen der Geschichtsverläufe, Reichskriegsflaggen bei Demonstrationen der so genannten „Querdenker*innen“, Ausgrenzungen und Abschiebungen, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, antimuslimischer Rassismus, ja Hass aus den nationalistischen und extrem rechten Gruppierungen, aus den Reihen der AfD, aber auch Rassismus aus der Mitte unserer Gesellschaft begleiten uns seit Jahren, werden in Zeiten der Pandemie auch deutlicher und stärker. Hasstiraden und Morddrohungen gegen demokratisch aktive Bürger*innen und Kommunalpolitiker*innen in den sozialen Netzwerken häufen sich.
Aber es wird häufig kleingeredet, verharmlost, als Einzelfall proklamiert, verschwiegen, geduldet, umgeschrieben, weggeschaut…
Der 8. Mai darf niemals eine Routine sein, ein Festakt aus Pflichtbewusstsein. Vielmehr müssen wir uns immer wieder aufs Neue dem Geschehen stellen und der Verantwortung, die wir heute tragen, bewusst werden.
Wir danken der Roten Armee, den Alliierten, den Widerstandskämpfer*innen, den Partisan*innen und allen, die an diesem großen Sieg der Freiheit und der Menschlichkeit ihren Anteil hatten.
Wir wehren uns gegen eine Argumentation, die einer Schlussstrichdebatte oder dem Revisionismus gleichkommt, die Opfer und Täter*innen gleichsetzt.
Und: Für uns ist der 8. Mai ein Tag zum Feiern.
Begehen wir den 76. Jahrestag der Befreiung würdig, achtsam, erinnernd und zukunftsgewandt.
Antifaschistisches Bündnis 8. Mai in Pankow-Buch:
DIE LINKE. Pankow ::: www.die-linke-pankow.de
North-East Antifascists [NEA] ::: www.antifa-nordost.org
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) Pankow ::: pankow.vvn-bda.de
Kommission für Bürgerarbeit Pankow ::: www.lichterkette-pankow.de
Roter Stern Berlin ::: www.roter-stern.berlin
Pankower Aktivistische Organisation (PAO) ::: paoberlin.blogsport.eu
Unterstützer*innen:
Die Grünen KV Pankow
Pankower Frauen* gegen Rechts
Spuren des Widerstands – Der 8. Mai 2020 im Nordosten von Berlin
Spuren des Widerstands: Der 8. Mai 2020 im Nordosten vor Berlin.
Der 8.Mai ist ein Tag der Befreiung. Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht bedeutete ein Ende des sechs Jahre dauernden Raub- und Vernichtungskriegs, sowie ein endgültiges Ende der NS-Genozid- und Verfolgungspolitik gegen Sinti und Roma, Jüdinnen und Juden, LGBTIs und so genannter „Asozialer“ in den Konzentrationslagern. Es bedeutete auch die Befreiung unserer sozialistischen und kommunistischen Genoss_innen, sowie anderer aufrechter Kämpfer_innen des antifaschistischen Widerstands, die in Konzentrationslagern und Knästen inhaftiert waren. Der Tag der Befreiung ist an vielen Orten ein Tag des antifaschistischen Erinnerns und Kämpfens. Das re:volt magazine hat im letzten Jahr das Gedenken in Pankow und Buch mit der Kamera begleitet.
Zum einen fanden in Buch, dem nördlichsten Bezirk Pankows, über den Tag verteilt immer wieder Kundgebungen am Sowjetischen Ehrenmal statt. Antifaschistische Gruppen und Einzelpersonen waren vor Ort, um Beiträge über die Geschichte des Widerstands und die aktuelle Notwendigkeit antifaschistischer Gedenkpolitik beizusteuern. Und auch, um den aktiven Nazistrukturen des Berliner Nordostens, die in den Jahren zuvor immer wieder Gedenkaktionen an diesem Ort störten und behinderten, in diesem Jahr keinen Zugang zum Mahnmal zu gewähren.
Eine zweite, kreative und interaktive Aktion hatten antifaschistische Jugendliche aus dem Umfeld des dortigen Jugendzentrums JUP im Zentrum von Pankow geplant. Sie organisierten den Tag über eine Spurensuche zu Orten des Widerstands im Kiez.
re:volt magazin
Das linke und antikapitalistische Politik-Analyse-Bewegungs-Magazin.
www.revoltmag.org