Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gegen Polizeigewalt durchgesetzt +++ Dutzende Verletzte nach Angriff auf Demonstration +++
Tausende Menschen haben am Sonntag, 10. Januar, an der traditionellen Demonstration in Gedenken an die von reaktionären Freikorpssoldaten ermordeten Revolutionär:innen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin teilgenommen. Trotz des Versuchs der Berliner Polizei, die Demonstration durch mehrere Angriffe bereits zu Beginn am Frankfurter Tor zu verhindern, wehrten sich die Teilnehmenden. Rund 3000 Menschen erreichten schließlich den Friedhof der Sozialist:innen und gedachten, den von der Reaktion ermordeten Genoss:innen.
Brutal gingen die Einsatzkräfte – als Vorwand wurde das Zeigen von FDJ-Symbolen herangezogen – gegen die Demonstration vor, davon war nicht zuletzt auch der antifaschistisch-internationalistische Block betroffen. Mit Schlägen, Tritten und Pfefferspray ging die Polizei auch gegen Menschen mit Behinderung und Minderjährige vor. Mehr als 60 Menschen wurden dabei verletzt, davon drei schwererer und einer schwer. Die Attacke dauerte mehr als eine Stunde.
Entgegen der Falschdarstellung von Polizeipräsidentin Slowik trugen ausnahmslos alle Teilnehmer:innen Schutzmasken. Die eingesetzten Polizist:innen waren bei ihren Angriffen teils ohne Mund-Nasen-Schutz zugange und entrissen dutzenden Demonstrant:innen die Schutzmasken. Darüber hinaus wurde durch die Einsatzkräfte bewusst dass Abstandskonzept sabotiert, indem Menschen zusammengedrängt wurden. Nur durch massiven Widerstand durch die Demonstrant:innen konnte das Schutzkonzept wieder durchgesetzt werden.
Frida Schmitz, Sprecherin des „Fight and Remember“-Bündnisses, sagt dazu: „Wir haben uns von der Polizei nicht einschüchtern lassen. Die politische Verantwortung trägt der rot-rot-grüne Senat von Berlin. Das Gedenken an die ermordeten Revolutionär:innen lässt sich nicht verbieten – oder von der Straße prügeln.“ Das Bündnis hatte unter dem Motto „Krise und Unterdrückung – die Antwort darauf heißt Revolution“ zum antifaschistisch-internationalistischen Block aufgerufen.
Alle von der Polizeigewalt Betroffenen ruft das Vorbereitungsbündnis für den antifaschistisch-internationalistischen Block dazu auf, sich bei der Roten Hilfe zu melden. Gruppen, die sich an der anstehenden Antirepressionsarbeit beteiligen wollen, sind dazu aufgerufen sich bei uns zu melden: fight-and-remember@riseup.net
„Wir bedanken uns bei allen Genossinnen und Genossen, vor allem auch diejenigen, die aus anderen Städten angereist waren“, sagt Frida Schmitz. „Ein besonderer Dank gilt auch den Demo-Sanis, die unermüdlich, auch unter widrigen Umständen die Verletzten versorgten.“
Alle gemeinsam gegen den Faschismus! Gemeinsam gegen Repression und Bullengewalt!
Quelle: lldemo.fightandremember.org/2021/01/11/statement-zur-ll-demo-2021/